Borderstep-Expertise für Griechenland
Borderstep Expertise für Griechenland: Das Goethe-Institut organisierte im Auftrag des Auswärtigen Amts eine Deutschland-Reise für eine Delegation aus Griechenland. Borderstep unterstützte das Vorhaben mit Expertise zum Thema Sustainable Entrepreneurship und Grüne Start-ups.
Deutschland-Reise zum Thema „Wandel und Innovation“
Bei den Teilnehmenden handelt es sich um Vertreter:innen aus Forschung, Politik und Wirtschaft. Sie werden sich vom 8. bis 12. Mai 2022 in Deutschland zum Thema „Wandel und Innovation“ informieren und Praktiken in diesem Bereich vor Ort kennenlernen.
Thematische Schwerpunkte dabei sind die Förderung von innovativen Unternehmen und Start-Ups in Deutschland. Sessions zu Technologie, Energie und Umwelt auch im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in ehemaligen Kohleabbaugebieten ergänzen das Programm.
Innovation ganz praktisch: Green Startup Monitor 2022
Alexander Schabel, Borderstep Senior Projektmanager im Bereich Sustainable Entrepreneurship, stellte im Rahmen dieser Studienreise in einer Session im Instituto Cervantes in Berlin-Mitte (Foto) aktuelle Borderstep-Forschungsprojekte und erfolgreiche Praxisvorhaben vor. Dazu gehörten auch die Ergebnisse des Green Startup Monitors 2022, den Borderstep im Frühjahr zusammen mit dem Startup Verband veröffentlicht hat.
Ziel der Reise ist, sich auch im Hinblick auf zukünftige Kooperationen und Netzwerkbildung auszutauschen. Das Programm wurde im Zuge der derzeitigen Förderung des Umfelds von Startups durch die griechische Regierung ins Leben gerufen.
Berliner Energietage 2022
Berliner Energietage in Präsenz und als Digitalevent: Borderstep ist Teil der Leitveranstaltung für Energiewende und Klimaschutz.
Wie können integrierte Quartierslösungen in Berlin erfolgreich umgesetzt werden und wie lassen sich diese Ansätze übertragen? Borderstep-Researcher Simon Hinterholzer diskutiert auf dem Panel des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft Ergebnisse aus dem Projekt WindNODE und dem Borderstep-Forschungsquartier in Prenzlauer Berg.
Moderne Quartiere bieten dezentrale Energieerzeugung, innovative Verkehrskonzepte und eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Die Integration von Wärmepumpen, E-Mobilität und Photovoltaik hilft schon jetzt dabei, das enorme Potential für Treibhausgasreduzierung im städtischen Raum zu nutzen.
Die ENERGIETAGE in Berlin sind seit 2000 die Leitveranstaltung für Energiewende und Klimaschutz in Deutschland. Unter dem Dach des Großkongresses finden jährlich zwischen 50 und 60 Einzelkongresse, Tagungen und Workshops statt, die durch unterschiedliche Institutionen aus den Sektoren Energie, Bauen, Wohnen, Klimaschutz und Umwelt durchgeführt werden. Zu den Mitveranstalterinnen der ENERGIETAGE zählen mehrere Bundesministerien, zahlreiche Dach-, Bundes- und Umweltverbände relevanter Branchen, Energiedienstleister und Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen sowie weitere Institutionen, die den Diskurs zu Energiewende und Klimaschutz in Deutschland und auf EU-Ebene mitgestalten. Jährlich kommen auf diese Weise über 200 Stunden Tagungsprogramm mit über 300 hochkarätigen und qualifizierten Referentinnen und Referenten zusammen.
ImpactNexus: Nachhaltigkeit investierbar machen
Anfang 2021 wurde ImpactNexus als Spin-off des Borderstep Instituts in Berlin gegründet. Das Unternehmen richtet sich mit seinen Software-Produkten vorwiegend an Investorinnen und Investoren, welche die Nachhaltigkeit ihres Portfolios managen wollen. Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Jannic Horne spricht in diesem Interview für die Webseite StartGreen über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeits-Regulatorik. Er weiß, warum die Messung von Nachhaltigkeit von Start-ups derzeit immer relevanter wird.
ESG und Impact: Wo liegt der Unterschied und warum werden diese Themen auch für Start-ups immer wichtiger?
Während bei ESG (Environment, Social, Governance) das Thema Risikominimierung im Vordergrund steht, geht es bei Impact-Investitionen eher um eine langfristige Perspektive der eigenen Wirkung. Impact-Investing zielt dabei darauf ab, mit den getätigten Investitionen eine erhebliche positive soziale oder ökologische Veränderung zu erzielen. ESG-Kriterien werden heute angewendet, um nichtfinanziellen Risiken zu suchen, die einen wesentlichen Einfluss auf den Wert eines Vermögenswerts haben können.
Heute gibt es gute Gründe sowohl für große Unternehmen als auch kleine Unternehmen wie Start-ups oder KMUs sich mit dem Thema ESG und Impact zu beschäftigen. Investoren betrachten ESG als einen wesentlichen Risikofaktor bei der Prüfung von neuen Investments. Start-ups, welche im Bereich ESG stark aufgestellt sind, gelten als sicherere Unternehmen, da sie beispielsweise ein geringeres Risiko zivilrechtlicher Streitigkeiten oder staatlicher Geldbußen haben. Hinzu kommt, dass immer mehr Investoren gezielt eine positive Wirkung erreichen wollen. Insbesondere mit Blick auf den Klimawandel steigt die Zahl Impact-Investments stark an. Climate-Tech z.B. ist die am schnellsten wachsende Startup-Branche in Europa, mit einem 10-fachen Wachstum in vier Jahren. Im Vergleich zu 2017 wurden in diesem Sektor 1,1 Mrd. USD investiert, im Jahr 2021 waren es 11 Mrd. USD. Bei dem besseren Zugang zu Kapital hören die Vorteile allerdings nicht auf: So wird das Thema sowohl auf der Seite der Kunden als auch im Bereich der Rekrutierung von qualifiziertem Personal zunehmend wichtiger und kann einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen.
Wie sieht es auf der Seite der Kapitalgeber aus? Was motiviert sie in diesen Themen aktiv zu werden?
Privates Kapital spielt eine zentrale Rolle, um den Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft zu gestalten. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt, weshalb sich das regulatorische Umfeld auf EU-Ebene für die Finanzbranche aktuell in einer fundamentalen Veränderung befindet. Besonders wichtig ist hier EU-Offenlegungsverordnung (engl. kurz: SFDR). Die im März 2021 in Kraft getretene Verordnung verpflichtet Finanzmarktteilnehmer und -berater, ESG-Kriterien innerhalb des gesamten Prozesses von Offenlegungspflichten auf Unternehmens- und Produktebene, über die Beratung von Kunden, bis hin zu Investitionsentscheidungen und dem Risikomanagement mit einzubeziehen. Ab dem 1. Januar 2023 wird auch die entsprechende Berichtspflicht angewandt. Durch die Regulierung werden also auch Venture-Capital-Akteure dazu verpflichtet, jegliche Entscheidungsprozesse bezüglich der Produkt- und Firmenebene unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit zu untermauern.
In welcher Weise wird ImpactNexus hier aktiv?
Wir unterstützen Investoren wie VCs oder Private Equity Unternahmen sowie deren Portfoliounternehmen dabei, die Komplexität dieser Entwicklungen zu reduzieren und auf einfache Art und Weise nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. Für Portfoliomanager bedeutet dies, dass sie im Handumdrehen Erkenntnisse zu den ESG-Risiken ihrer Investments erhalten. Einfache Funktionen zum Reporting helfen ihnen genauso wie die Möglichkeit, wichtige Metriken zur Nachhaltigkeits-Performance über das gesamte Portfolio hinweg zu verfolgen. Somit sind viele wichtige Schritte vollbracht, um den Anforderungen der verschiedenen neuen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Was hebt ImpactNexus ab, von anderen Softwareanbietern?
Das besondere an unserer Lösung ist, dass wir uns nicht nur an die Investoren richten, sondern die Portfoliounternehmen mit unserer Software an die Hand nehmen und ihnen helfen. Unser Ansatz macht es sowohl für die Unternehmen als auch für deren Unterstützer einfach. Darüber hinaus bauen wir über KI-Verfahren eine einzigartige Impact-Datenbank auf, in der die sozialen und ökologischen Wirkungen zu unzähligen Produkten und Dienstleistungen hinterlegt sind. Damit können wir zunehmend automatisiert die Wirkung von Unternehmen bewerten. Bis Ende 2022 werden wir eine erste automatisierte Bewertung für Klimawirkungen fertigstellen. Sukzessive ergänzen wir dann weitere wichtige Themen der Nachhaltigkeit. Neben den Bewertungen liefern unsere Tools zudem auch konkrete Verbesserungsvorschläge zu nachhaltigeren Maßnahmen, Materialien oder Prozessen.
“Impact“ ist Teil des Start-up Namens: Wie verbinden sich die genannten Themen mit den Konzepten von Wirkungsmessung- und Management?
Wie auch wichtige internationale Akteure verstehen wir das Thema Impact letztlich als die übergeordnete Aufgabe. Die genaue Messung und das Management von Wirkung auf Basis des Geschäftsmodells erfordert jedoch eine sehr tiefe Auseinandersetzung mit den eigenen Prozessen für ein Unternehmen. Dies ist viel Aufwand. Dazu findet die Messung von Wirkung sehr oft im Nachhinein statt – oftmals ist dann schon erheblicher Schaden an Menschen und an der Umwelt entstanden. Unsere Lösung ermöglicht das frühe Eingreifen in diesen Prozess und modelliert etwaige Wirkungen. Damit erleichtern wir Wirkungsmanagement erheblich. Eine Messung ist dann im Nachhinein immer noch notwendig. Es braucht unserer Ansicht nach aber beides, gute Prognosen und dann die tatsächliche Empirie.
Gibt es konkrete Tipps, was Investoren und Start-ups tun können, um sich dem Thema unkompliziert zu widmen?
Investoren sollten sich frühzeitig die Frage stellen, ob sie Nachhaltigkeit in ihrem Portfolio primär als Risikofaktor adressieren wollen oder tatsächlich die Wirkung des gesamten Portfolios analysieren möchten. Entsprechend der Zielsetzung sollte man sich darauf konzentrieren, die passenden Ziele und Metriken für jedes Unternehmen zu bewerten. Hierbei ist es ratsam, sich auf die besonders wichtigen Metriken zu fokussieren. Also solche, die eine vermeintlich hohe Nachhaltigkeitswirkung haben. Für ein produzierendes Unternehmen kann dies z.B. die jährliche Emission von Treibhausgasäquivalenten sein. Für ein digitales Start-up könnte der Fokus aber biespielsweise auf Metriken aus dem Bereich Diversität liegen.
Bei ImpactNexus arbeiten wir daran, sämtliche relevante Prozesse sukzessive weiter zu automatisieren und mit intelligenten Empfehlungen zu Verbesserungspotentialen zu erweitern. Hierzu arbeiten wir derzeit in Projekten mit DATEV sowie einem Forschungsvorhaben im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative. Wer mehr hierzu erfahren möchte, kann sich auf unserer Webseite informieren und unkompliziert einen Termin für ein Demo vereinbaren.
Start-up-Politik: Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe
Wie weiter mit der Start-up-Politik? Im Rahmen der Online-Konsultation bat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) um Stellungnahme zu gestellten Fragen für die Start-up-Strategie der Bundesregierung. Diese und weitere für das Thema wichtige Punkte fasst ein Positionspapier des Borderstep Instituts zusammen, dass dem Ministerium übermittelt wurde.
Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe für die Start-up-Politik
Die Stellungnahme fokussiert auf die Bedeutung der großen Zukunftsherausforderungen und das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung für die Start-up-Politik. Sie basiert auf zahlreichen Studien und umsetzungsorientierten Vorhaben der letzten zehn Jahre. Dabei greift sie wesentliche Erkenntnisse der Sustainable Entrepreneurship-Forschung auf. Anlass für die Stellungnahme ist die Tatsache, dass im Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ der Bundesregierung zwar die Themen Nachhaltigkeit und Start-ups eine wesentliche Rolle spielen, aber stark getrennt voneinander behandelt und nicht hinreichend verknüpft werden.
Das Papier kann kostenfrei nachgelesen werden: Stellungnahme Fichter – Start-up-Strategie Bundesregierung
Borderstep entwickelt den EdiCitNet-Marketplace weiter
Das Projekt EdiCitNet geht in die nächste Phase: Das Netzwerk essbarer Städte (Edible Cities Network – EdiCitNet) möchte Städte auf der ganzen Welt durch die Umsetzung von Maßnahmen der essbaren Stadt (Edible City Solutions – ECS) lebenswerter für alle gestalten. Bereits seit September 2018 knüpft deshalb das durch die Europäische Kommission geförderte Projekt ein globales Netzwerk von Städten.
Ziel: Aufbau von tragfähigen, nachhaltigen Geschäftsmodellen
Borderstep begleitete im Rahmen des Netzwerks Initiativen, Start-ups und Gründungsinteressierte beim Aufbau von tragfähigen, nachhaltigen Geschäftsmodellen. Wie lassen sich Wissenslücken bei der effektiven Umsetzung von Edible City Solutions schließen? Welche kreative Erlösmodelle gibt es? Welche Innovationen können entlang der Wertschöpfungskette urbaner Landwirtschaft entwickelt werden?
In diesem Zusammenhang wurde mit Unterstützung von Borderstep der Marketplace gelauncht. Der EdiCitNet Marketplace ist eine digitale, gemeinsame Plattform für Gründerinnen, Gründer und Initiativen, die Lösungen für urbane Ernährungssysteme auf der ganzen Welt schaffen. Ziel ist es, Edible City Solutions (ECS), Unternehmer, Institutionen, NGOs und andere Dritte auf lokaler, regionaler und globaler Ebene miteinander zu verbinden, um globalen Wissensaustausch, Skalierbarkeit und Replizierbarkeit zu ermöglichen und ergänzende Kooperationen mit anderen Unternehmen weltweit zu schaffen.
EdiCitNet-Marketplace wird zur Plattform für die städtische Ernährungsrevolution
Mittlerweile sind bereits 50 Akteure auf der Plattform vertreten. Dazu gehören Pioniere der Essbaren Stadt genauso wie Akteure, die sich auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene für die städtische Ernährungsrevolution einsetzen. Teil des EdiCitNet sind zum Beispiel Slow Food Deutschland, Prinzessinnengärten Berlin, degewo, Bundesverband Gebäudegrün, Restlos Glücklich Berlin, Netzwerk Urbane Gärten Berlin, Mundraub, Marktschwärmer, Grüne Liga Berlin und Ernährungsrat Berlin.
Was bietet der Marketplace?
- Kollaboratives Netzwerking: Runde Tische, Arbeitsgruppen und Workshops
- Expertise: Unterstützung durch Experten zur Weiterentwicklung von ECS-Produkten/Dienstleistungen
- Promotion: eine globale Plattform, um ECS-Dienste und -Produkte hervorzuheben und Kunden und Partner zu finden
- Kostenlose Hybrid-Beratung: ein maßgeschneiderter professioneller Beratungsservice. Dieser basiert auf dem Reifegrad, der Position in der Wertschöpfungskette, den Bedürfnissen, der Skalierbarkeit und Replizierbarkeit des jeweiligen Unternehmens.
Borderstep ist Teil des EdiCitNet Consulting Teams
Für die nächste Projektphase wird der Marketplace weiterentwickelt und in die neue „Joint Platform“ integriert. Im Anschluss geht es darum, die Plattform weiter zu optimieren und die Angebote und Funktionen zu verbessern.
Borderstep wird zudem seine Consulting-Aktivitäten weiterführen. Dazu gehören Workshops für ECS-Initiativen genauso wie Eins-zu-Eins-Beratung. Das Institut wirkte als Teil des EdiCitNet Consulting Teams erfolgreich an einer Reihe von Veranstaltungen und Workshops zur Beratung und Unterstützung von Initiativen der essbaren Stadt mit. Themen waren zum Beispiel nachhaltige Entwicklungsmodelle oder Marketingstrategien.
Prof. Klaus Fichter ins Direktorium von C3L gewählt
Borderstep-Gründer Apl. Prof. Dr. Klaus Fichter ist auf der Zentrumsratssitzung als weiteres Mitglied in das Direktorium des C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg gewählt worden. Das neue Direktorium tritt am 1. April seine dreijährige Amtszeit an.
Dem Direktorium gehören an:
- Prof. Dr. Heinke Röbken, leitende Direktorin
- Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter
- apl. Prof. Dr. Klaus Fichter
Die Ressortaufteilung gestaltet sich wie folgt:
- Lehre und Angebotsentwicklung: Prof. Dr. Heinke Röbken
- Offene Hochschule und Digitalisierung: Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter
- Kooperation, Transfer und Innovation: apl. Prof. Dr. Klaus Fichter
Das C3L wurde im Jahr 2006 gegründet und verfügt als Zusammenschluss mehrerer Vorläuferinstitutionen über eine Erfahrung von 30 Jahren. Heute ist die Einrichtung mit rund 70 Mitarbeitenden eines der größten wissenschaftlichen Zentren für lebenslanges Lernen. Seit 2011 ist C3L auf eigenem „Lifelong Learning Campus“ beheimatet.
Weitere Informationen finden Sie hier.
FGF Arbeitskreise: Frühjahrstagung in Lüneburg
Die Frühjahrstagung der AK Sustainable Entrepreneurship und Social Entrepreneurship im Förderkreis Gründungsforschung (FGF) fand diesmal an der Uni Lüneburg statt.
Zum Programm gehörte neben Paper Development Workshops und einem Kamingespräch ein Austausch über Themen des Social und Sustainable Entrepreneurship in der
Forschung. Dazu gehörten Einblicke aus der Entrepreneurship Lehre und aus der Praxis.
Borderstep Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter gehört zum Präsidium des FGF und ist Leiter des FGF-Arbeitskreises „Sustainable Entrepreneurship“.
Der FGF ist eine wissenschaftliche Vereinigung für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand und das größte Netzwerk von Gründungs- und Innovationsforschern im deutschsprachigen Raum.
ScaleUp4Sustainability: Neue Plattform online
Neue Plattform gelauncht: Als Konsortialpartner des EU-Projektes ScaleUp4Sustainability arbeite Borderstep mit einer Reihe von Universitäten und Unternehmen aus Deutschland, den Niederlanden und Schweden zusammen, um die Entwicklung innovativer, challenge-basierter Lehr- und Lernprogramme für nachhaltiges Unternehmertum zu fördern.
Jetzt wurde eine im Projekt entwickelte Online-Plattform zur Förderung der challenge-basierten Zusammenarbeit von Studierenden und Unternehmen gelauncht. Die Plattform Sustainable Venturing Challenges verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Firmen als Challenge-Anbietenden und Studierenden als Lösungsanbietenden zu erleichtern.
Das Kernangebot der Plattform bildet eine wachsende Datenbank, die sämtliche Challenge-Matchmaker, -Allianzen und -Initiativen bündelt. Diese soll einen möglichst ganzheitlichen Überblick über die europäische Landschaft der Student-Business Challenges im Bereich nachhaltiges Unternehmertum bieten. Challenge-Profile, Erfahrungsberichte und eine Reihe von Leitfäden und Tools runden das Plattformangebot ab.
Wie lässt sich der Erdgasverbrauch im Gebäudesektor senken?
Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit hat 2019 im Auftrag der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WiSL) sowie 2021 für den Branchenverband Bitkom Studien zu den Potentialen der Senkung des Verbrauchs von Erdgas im Gebäudesektor durch Einsatz von Gebäudeautomation (GA) durchgeführt siehe Beucker, 2019 Beucker & Hinterholzer, 2021b.
Die Ergebnisse dieser Studien wurden veröffentlicht und sind in mehrere Positionspapiere der WiSL eingeflossen (Wirtschaftsinitiative Smart Living, 2019 2020 2021).
Wichtige Erkenntnisse der Studien:
- Durch den Einsatz von GA der Energieeffizienzklasse A gemäß DIN EN 15232 „Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement“ in Bestandgebäuden lassen sich bis zum Jahr 2025 3,7 Mrd. m³ Erdgas einsparen. Dies entspricht ca. 9 % der Erdgasimporte aus Russland im Jahr 2019 (Leopoldina, 2022). Die Höhe der durch GA realisierbaren Einsparungen wurden in zahlreichen Beispielen in der Praxis nachgewiesen Beucker & Hinterholzer, 2021a.
- Haupthindernis für einen Breiteneinsatz von GA in Wohngebäuden ist das sogenannte Investor-Nutzer-Dilemma. Darunter wird verstanden, dass die Wohnungswirtschaft die Kosten für die Beschaffung der Technik trägt, die Wohnungsnutzenden/ Mietenden jedoch von geringeren Energiekosten profitieren. Deshalb unterbleiben in der Regel die Investitionen, da sie sich nur schwer refinanzieren lassen.
- Dieses Dilemma kann beseitigt werden, wenn der Einsatz von GA eine technische Anforderung im Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird, insbesondere für die Sanierung von bestehenden Mehrgeschossbauten. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erfolgt zwar bereits eine Unterstützung, diese wird jedoch aufgrund des Investor-Nutzer-Dilemmas zu wenig in Anspruch genommen.
Die vorangegangene Bundesregierung hat die Aufnahme der Gebäudeautomation in das GEG abgelehnt.
Begrenzte Verfügbarkeit von Erdgas erhöht den Handlungsdruck
Steigende Energiepreise aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Erdgas erhöhen jetzt den Handlungsdruck für mehr Energieeffizienz. Der Einsatz von Gebäudeautomation ist im Vergleich zu anderen Maßnahmen (Umstellung auf regenerative Wärmeerzeugung, Wärmedämmung u.a.) eine sofort realisierbare und kostengünstige Maßnahme.
Moderation und Vermittlung einer Expertengruppe
Das Borderstep Institut bietet sich als Moderator und Vermittler einer Expertengruppe aus Vertretern der Regierung, des Parlaments und der Wissenschaft an, um kurzfristig über den Lösungsbeitrag der Gebäudeautomation zu beraten. Ziel soll dabei sein, die notwendigen regulatorischen Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten für die Bevölkerung zu definieren und umzusetzen.
4. Green Startup Monitor erschienen
Mit ihrer großen Innovationsfähigkeit treiben grüne Startups die Transformation der deutschen Wirtschaft voran. Das zeigt der 4. Green Startup Monitor, den der Startup-Verband und das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit erstellt haben.
Junge innovative Unternehmen in Deutschland haben das Thema Nachhaltigkeit klar im Fokus: Die Förderung von Innovationen zur Bekämpfung des Klimawandels (38%) bildet nach dem Bürokratieabbau (40 %) die wichtigste Forderung deutscher Startups an die Politik. So sind sie Motor der nachhaltigen Transformation unserer Wirtschaft. Deutlich wird das im Energiesektor: Mehr als zwei Drittel aller Startups in der Energiebranche können als grün eingestuft werden, weil sie mit ihren umweltentlastenden Produkten und Dienstleistungen die Schritte Deutschlands in Richtung Klimaneutralität beschleunigen.
Frauen gründen „grün“
Grüne Startups sind zu einem zentralen Bestandteil des deutschen Startup-Ökosystems geworden, fast jedes dritte deutsche Startup ist grün, so der Befund des Green Startup Monitors. Darüber hinaus leisten grüne Startups auch in Sachen Diversität Pionierarbeit. Mit immerhin 21 Prozent liegt der Anteil an Gründerinnen hier deutlich höher als im Startup Ökosystem insgesamt.
Dabei wollen grüne Startups mit unternehmerischen Mitteln möglichst große Wirkung entfalten und sind transformorientiert: 35 % dieser Gründungen verbinden ihre nachhaltige Ausrichtung mit einer Orientierung am schnellen Wachstum, um Wertschöpfungsketten und Märkte zu verändern. Der Herausforderung einer nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft begegnen sie dabei mit radikal neuen unternehmerischen Lösungsansätzen, wobei sie innovativer und technologieorientierter als herkömmliche Startups sind. Wichtiger Ausgangspunkt grüner Innovationen sind dabei deutsche Hochschulen. Fast ein Drittel aller grünen Startups sind forschungsnahe Gründungen.
Wenig Schub im Bau- und Finanzsektor
Grüne Innovationen sind für das Erreichen der Klimaziele essenziell. Grüne Startups verteilen sich dabei über nahezu alle Branchen der deutschen Wirtschaft. Neben der Energiewirtschaft ist auch in Landwirtschaft der Anteil grüner Startups besonders hoch (66 Prozent). Andere klimarelevante Sektoren wie Bau und Immobilien (25 Prozent) oder Tourismus (18 Prozent) müssen dringend aufholen. Gleiches gilt für Finanzdienstleister. Für die Realisierung der Sustainable Finance-Strategie von EU und Bundesregierung kommt von den Startups in der Banken- und Finanzbranche und der Versicherungsbranche kein ausreichender Schub.
Hochschulen als Hotspots
Das dichte Netz an herausragender universitärer Forschung in Deutschland ist Ursprung zahlreicher innovativer grüner Unternehmen. Fast ein Drittel aller grünen Startups sind for- schungsnahe Gründungen. Grüne Gründende lernen sich häufig an der Hochschule (40%) kennen. Bei grünen Startups ist der Anteil von Gründerinnen und Gründern mit einem Studienabschluss im Bereich Ingenieurwissenschaften mit 29 Prozent deutlich höher als bei den nicht-grünen Startups (20 Prozent). Während drei von vier Startups Beratungsleistungen und finanzielle Unterstützung wie zum Beispiel EXIST-Förderung in Anspruch genommen haben, besteht bei Angeboten mit Nachhaltigkeitsbezug noch erheblicher Entwicklungsbedarf. Nachhaltigkeitsbezogene Beratungs- und Unterstützungsangebote für Gründende sind an deutschen Hochschulen bislang Mangelware.
Prof. Dr. Klaus Fichter, Co-Autor GSM22, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, apl. Professur für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit (PIN)
„Der Green Startup Monitor 2022 zeigt die hohe Bedeutung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen für innovative grüne Gründungen. Ein gravierendes Defizit ist allerdings, dass die Hochschulen bislang kaum nachhaltigkeitsbezogene Angebote im Rahmen ihrer Gründungsunterstützung bereithalten. Hier sind Hochschulverantwortliche und Förderpolitik gleichermaßen gefragt. Die Studie Nachhaltigkeit in der Hochschul- Gründungsförderung zeigt dazu Praxisbeispiele und Ansatzpunkte.“
Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Co-Autorin GSM22, Borderstep Research Fellow
Berliner Hochschule für Technik, Professorin für BWL/Entrepreneurship
„Jedes dritte grüne Startup ist transformationsorientiert, also ein High Potential für die große Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft. Diese grünen Startups denken deutlich größer, sind innovativer und technologieorientierter – und damit eigentlich hoch attraktiv für Geldgebende. Trotzdem bremst sie fehlendes Kapital aktuell aus – vor allem im Bereich Venture Capital. Unsere Forderung: Eine gezielte Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für transformationsorientierte Startups in Deutschland.“
David Hanf, stellv. Vorsitzender Startup-Verband:
“Der Green Startup Monitor 2022 zeigt deutlich, dass sich Startups mit positiver ökologischer Wirkung in Deutschland auf hohem Niveau etabliert haben. Das ist eine gute Nachricht im Kontext der notwendigen Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem, denn es kommt jetzt auf Geschwindigkeit und konsequente Umsetzung an. Dafür benötigen Startups eine zielgruppengerechte Förderung insbesondere von Wachstumsunternehmen, die das Potential in sich tragen Märkte im Sinne einer generationsgerechten Zukunft nachhaltig zu verändern.”
Green Startup Monitor
Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung jener Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups im Jahr 2022 zum vierten Mal erstellt. Die Studie basiert auf durch einen Onlinefragebogen erhobenen Daten von 1.707 innovativen und wachstumsorientierten Unternehmen, die jünger als 10 Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben. Der Green Startup Monitor kann kostenfrei heruntergeladen werden.
Studie Nachhaltigkeit in der Hochschul- Gründungsförderung
Die Broschüre bietet Hochschulen und insbesondere der Hochschul-Gründungsberatung einen Einblick in das Spektrum der Unterstützungsangebote.
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften.
Startup-Verband
Der Startup-Verband ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland.