Willkommen beim Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit

Intelligente Gebäude für das Klima der Zukunft

Dialog im Museum: Eine Veranstaltung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt (Main) beschäftigt sich mit dem Thema „Intelligente Gebäude“ und ihrer Rolle für das Klima der Zukunft. Eingeladen ist auch Borderstep Mitgründer Dr. Severin Beucker, Experte für das Thema Smart Energy.

Neubauten versprechen Nachhaltigkeit durch hohe Energiestandards und -effizienz. Häufig wird der Neubau deshalb in der politischen Diskussion der Modernisierung des Altbestands vorgezogen. Ausgeblendet wird dabei der Energiebedarf beim Erstellen des Neubaus selbst – die sogenannte „Graue Energie“. So ist die Bauindustrie eine der ressourcenintensivsten überhaupt.

Klima der Zukunft: World Café mit Dr. Severin Beucker

Alternativ zum Neubau kann der Bestand klimaverträglich erhalten und saniert werden. Derzeit liegt die energetische Sanierungsquote beim Bestand gerade einmal bei etwa einem Prozent. Die Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“ will im Gespräch mit Expertinnen und Experten Konzepte entwickeln, wie sich mit innovativer Gebäudetechnik der Energieverbrauch klimafreundlich optimieren lässt.

Vom 15.11.–24.11.2022 können sich Besucher des DAM selbst in einer Installation ein Bild davon machen, welche Rolle nachhaltige Energie und insbesondere Wasserstoff bei der Sanierung von Bestandsgebäuden hin zu einer nachhaltigen Versorgung spielen kann.

Am 22. November findet die Veranstaltung „Dialog im Museum #17“ statt.

Im World Café diskutieren:

  • Prof. Dr. Natalie Eßig, Professorin für Baukonstruktion und Bauklimatik, Hochschule München
  • Dr. Severin Beucker, Gründer des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit, Berlin
  • Prof. Dr. Viktor Grinewitschus, Professor für Energiesysteme und Energiewirtschaft, Hochschule Ruhr West, Bochum
  • Prof. Dr. Birgit Scheppat, Professorin für Wasserstoff- und Brennzellentechnologie, Hochschule RheinMain, Rüsselsheim

Eintritt frei! Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.

Anmeldung

Alle Informationen finden Sie auch im Flyer.

Klimaschutz durch digitale Transformation?

Bringt die digitale Transformation wirklich mehr Nachhaltigkeit oder wirkt sie eher kontraproduktiv für den Klimaschutz? Darüber spricht Borderstep Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter mit dem Wirtschaftsmagazin brandeins.

Corona hat mit Homeoffice und digitalen Treffen statt Dienstreisen für eine enorme Einsparung an CO2 gesorgt. Gleichzeitig sorgt Clouddienste für immer mehr Bedarf von Rechenleistung und Strom. „Grün geht anders“ nennt der Autor Ulf J. Froitzheim deshalb seinen Text.

Im Fokus stehen die Ergebnisse des Projekts CliDiTrans, mit dem Borderstep gemeinsam mit dem ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und KDO Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg die Klimaschutzpotenziale durch die digitale Transformation untersucht hat.

Der Artikel kann hier nachgelesen werden.

Podcast zur Energiewende mit Dr. Severin Beucker

Podcast zur Energiewende: Die aktuelle Folge von RESET Radio beschäftigt sich mit der Frage, wie die Transformation unseres Energiesystems gelingen kann. Welche Rolle spielen dabei digitale Technologien? Es diskutieren Borderstep Mitgründer Dr. Severin Beucker und Dr. Grischa Beier vom IASS Potsdam.

RESET Radio ist ein Podcast von RESET Digital for Good und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Die aktuelle und alle anderen Folgen der Podcastreihe können kostenfrei angehört werden.

Borderstep im Deutschlandfunk

Borderstep im Deutschlandfunk: Der Wissenschaftsjournalist Frank Grotelüschen interviewte für seine aktuelle Berichterstattung rund um das Thema Digitalisierung Borderstep Senior Researcher Dr. Ralph Hintemann und Borderstep Researcher Simon Hinterholzer.

Droht der Stromkollaps durchs Internet? In diesem Beitrag für die Sendung Forschung aktuell – Wissenschaft im Brennpunkt geht Grotelüschen der Frage nach, wie der durch die Digitalisierung stetig steigende Stromverbrauch zu bändigen ist. Ein Beispiel ist die Nutzung von Abwärme, stellt Borderstep Digitalisierungsexperte Ralph Hintemann dar. Auch das Feld energieeffiziente Software sei noch nicht beackert.

Ebenfalls für die Sendung Forschung aktuell im Deutschlandfunk stellt Grotelüschen in diesem Beitrag das Test-Rechenzentrum an der TU Berlin vor, in dem Borderstep im Rahmen des Projekts HotFlAd das Thema Wasserkühlung und Abwärmenutzung im Rechenzentrum erprobt hat. Borderstep Researcher Simon Hinterholzer stellt die Technik dahinter vor und erläutert die Ergebnisse des Vorhabens.

  • © Alexander Schabel - ImpactNexus

Borderstep Ausgründung schließt Finanzierungsrunde ab

Der Borderstep Ausgründung ImpactNexus gelang jetzt der erfolgreiche Abschluss der ersten Finanzierungsrunde.

Eine verlässliche Bewertung ökologischer und gesellschaftlicher Wirkungen (Impacts) von Unternehmen wird immer wichtiger und stellt ein Forschungsschwerpunkt des Borderstep Instituts dar. Dazu braucht es belastbare Daten und smarte Tools für Investoren und Unternehmen gleichermaßen. Solche liefert die Borderstep-Ausgründung ImpactNexus. ImpactNexus.io hat nun seine erste Finanzierungsrunde über EUR 800 Tsd. abgeschlossen. Dadurch kann es seine Wachstumsziele für 2023 in vollem Umfang verfolgen.

Das Start-up bietet Lösungen für Nachhaltigkeits-Reporting und Impact Management an. Zielgruppe des Angebots sind vor allem Venture-Capital- und Private-Equity-Portfoliomanager.

ImpactNexus wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit als Ausgründung entwickelt. Borderstep-Gründer und Leiter Prof. Dr. Klaus Fichter unterstützt das Vorhaben als Gesellschafter und strategischer Berater.

Hintergrund

Die Finanzierungsbranche stehen derzeit vor einer großen Herausforderung: Die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) der EU. Anbieter von Finanzprodukten müssen danach bis Juni 2023 erstmals einen jährlichen Bericht vorlegen, wie sie Nachhaltigkeit in ihre Entscheidungsprozesse für ihre Finanzprodukte einbeziehen und welche Auswirkungen diese auf Umwelt, Klima und Gesellschaft haben. Je nachhaltigkeitsorientierter ein Fond ist, desto höher sind dabei die Reporting-Auflagen. Dies führt bei vielen Anbietern zu hohen Kosten und Aufwänden. Zudem fehlt es oft an Know-how und an einem effektiven Datenfluss zwischen den diversen Stakeholdern in ihrem Portfolio.

10-mal weniger Zeit und Kosten, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen

ImpactNexus entwickelt dafür innovative Software-as-a-Service-Lösungen. Ziel dabei ist, Zeit und Kosten für Nachhaltigkeits-Reporting und Optimierungsmaßnahmen um das 10-fache zu reduzieren.

Dazu gehört die Option, Nachhaltigkeits-Daten mit wenigen Klicks bei Portfoliounternehmen abzufragen und SFDR-Berichte in Übereinstimmung mit den offiziellen Richtlinien der Europäischen Kommission zu generieren. Die wachsende NEXUS-Datenbank ermöglicht eine automatisierte Bewertung des Impacts von Portfoliounternehmen und liefert zusätzlich maßgeschneiderte Vorschläge zur Optimierung.

Dr. Jannic Horne, CEO von ImpactNexus: „Mit unserer digitalen Lösung können Fondsmanager die soziale und ökologische Wirkung ihres Portfolios bewerten, ihren diversen Stakeholdern effizient Bericht erstatten und zugleich die Nachhaltigkeitsperformance optimieren.“

Vision:  Nachhaltigkeitsmanagement für den Mittelstand

Mit einem erfahrenen Team aus Nachhaltigkeitsexperten, Softwareentwicklern und Data Scientists nimmt ImpactNexus mittelfristig auch den Mittelstand als Zielgruppe ins Visier. Diese Unternehmen leiden stark unter dem Mangel an Nachhaltigkeitsberatung. Ihnen bietet der Zugang zur NEXUS-Datenbank potenziell einen effizienten, digitalen Weg zur Optimierung ihrer Nachhaltigkeitsperformance.

Die Bewertungs- und Messansätze der ImpactNexus Software basieren dabei auf der neuesten akademischen Forschung und internationalen Best Practices wie dem Impact Management Projekt, IRIS+ oder der DIN SPEC 90051-1. Diese deutsche ISO-Spezifikation wurde von Borderstep und dem Team von ImpactNexus mitentwickelt. Dr. Constanze Trautwein leitete die Entwicklung der „DIN SPEC 90051-1: Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups“ für Borderstep und gehört zum Gründungsteam von ImpactNexus.

Dr. Constanze Trautwein, Chief Product Officer ImpactNexus, Borderstep Research Fellow: „Das Borderstep Institut hat uns als Gründungsteam schon vor der Gründung mit praktischen und wissenschaftlichen Elementen unterstützt. Dies hat dem Gründungsprozess Stabilität verliehen und ImpactNexus direkt zum Start in ein starkes Netzwerk eingebettet.“

Nachhaltiges Wirtschaften = Zukunft

Das Kapital der Finanzierungsrunde wird nun zur weiteren Produktentwicklung eingesetzt. An der Runde beteiligten sich Investoren wie Vireo Ventures, das Investorinnen-Netzwerk encourageventures sowie weitere Business Angels und Fördergeldgeber.

Jörg Walden, Investor und Advisor von ImpactNexus, gründete selbst bereits Unternehmen im Kontext von Compliance- und Nachhaltigkeits-Reporting, darunter iPoint und CircularTree.

Jörg Walden, Serial Entrepreneur, Investor und Advisor ImpactNexus: „Die Zukunft gehört ganz den Unternehmen, die nachhaltig, das heißt klimaneutral und im Sinne der Kreislaufwirtschaft handeln. ImpactNexus bietet mit seiner Datenbank und Software-Lösungen einen wichtigen Baustein, um Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen.“

 

Borderstep bei Bits & Bäume

Für die Konferenz Bits & Bäume an der TU Berlin organisierte das Borderstep Institut zwei Veranstaltungen.

Eine Session beschäftigte sich mit dem Thema Rechenzentren und Nachhaltigkeit. Sie gab Einblick in das Projekt HotFlAd. Dazu gehörte die Besichtigung des Testrechenzentrums auf dem Geländer der TU Berlin. Im Anschluss daran folgte ein interaktiver Workshop. Als Impuls informierte Borderstep Researcher Tim Grothey über die Projektergebnisse. Weitere Speaker der TU ergänzten das Programm. Im Anschlussdiskutierten die Teilnehmenden. Die Moderation übernahm Borderstep Researcher Simon Hinterholzer, der die Veranstaltung als vollen Erfolg einschätzte.

Wir waren begeistert von den fachlichen Rückfragen, die wirklich in die Tiefe gingen. Das Interesse an unseren Projektergebnissen war sehr groß. Nach den vielen Online-Konferenzen während der Corona-Zeit war das ein echtes Highlight für alle.

In einer zweiten Veranstaltung präsentierte Borderstep Mitgründer Dr. Severin Beucker Ergebnisse aus dem Projekt Dikomo. Es entwickelt Diffusions- und Kommunikationsmodelle für intelligente Gebäudetechnik.

Simon Hinterholzer diskutierte zudem in einem Panel von Germanwatch. Titel der Runde: „Kostet die Digitalisierung die Welt? Zum Strom- und Ressourcenbedarf der Digitalisierung“. Die Debatte wurde aufgezeichnet und kann als Video kostenfrei nachgeschaut werden.

Wirkungsmanagement: Borderstep Expertise für Urban Food Organisationen

Was kann Wirkungsmanagement für Urban Food Organisationen erreichen und wie lässt sich der Impact praktisch vermessen? Damit beschäftigte sich ein von Borderstep und seiner Ausgründung ImpactNexus für das Projekt EdiCitNet organisierter internationaler Workshop.

Organisationen der „Essbaren Stadt“ streben an, mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Aktivitäten eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Doch wie lässt sich Wirkung messen? Und wie kann diese langfristig gesteuert und verbessert werden? Der Online-Workshop bot internationalen Teilnehmende die Möglichkeit, erste Schritte zum Aufbau eines Impact-Managements für ihre Organisation umzusetzen.

Innovative Lösungen für die Essbare Stadt

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Ina Säumel. Sie leitet das EdiCitNet-Projekt am Forschungsinstitut IRITHESys der Humboldt Universität zu Berlin. Ihre Präsentation stellte das vom Projekt geknüpfte internationale Netzwerk für Städte vor, die innovative Lösungen der Essbaren Stadt („Edible City Solutions“) wie Nachbarschaftsgärten, Fassadenbegrünungsprojekte oder Imkereiprogramme vorantreiben und fördern.

Prof. Dr. Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Instituts, gab Einblick in Konzepte des Wirkungsmanagements, wie z.B. das Logikmodell und den Zyklus des Wirkungsmanagements, die wichtige Grundlage für die praktische Umsetzung der Wirkungsmessung bilden.

Wirkungsmanagement praktisch ausprobiert

Darauf aufbauend führte Alexander Schabel, Co-Founder von ImpactNexus, in praktische Aspekte für das Wirkungsmanagement ein. ImpactNexus ist ein Spin-off des Borderstep Instituts, das Software-Produkte für Unternehmen zur Messung und Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitswirkung entwickelt. Unter fachkundiger Anleitung und mit Unterstützung von Alexander Schabel erhielten die Teilnehmenden in der interaktiven Session die Möglichkeit, mithilfe des Impact Goal-Tools von ImpactNexus die Wirkungsziele ihrer Organisation festzulegen, ein Wirkungsmodell zu entwickeln und entsprechende Wirkungsindikatoren zu definieren.

Auf diese Art hatten die Teilnehmenden bis zum Ende des Workshops die notwendigen First Steps zum Aufbau eines Impact-Managements durchlaufen. Nun können sie dies als Grundlage zur weiteren Umsetzung mit ihrem Team nutzen.

Das Edible Cities Network (EdiCitNet) ist ein EU-finanziertes Projekt zur Entwicklung und Umsetzung von Innovationen im Bereich der essbaren Stadt – für grüne, essbare und vor allem lebenswerte Städte. Der Online-Workshop wurde im Rahmen des EdiCitNet Marketplace angeboten, einer globalen Plattform zur Vernetzung und Stärkung von Urban Food-Initiativen. Der Marketplace ist eine digitale Plattform für Initiativen und Organisationen, die weltweit innovative Lösungen für die Lebensmittelproduktion in der Stadt schaffen.

Woche der Wärmepumpe: Materialien jetzt verfügbar

Die „Woche der Wärmepumpe 2022“ hat dem dringenden Umstieg auf erneuerbare (Heiz-) Energien einen Schub gegeben: Mit Info-Veranstaltungen, Fachvorträgen, einer Pressefahrt und der Verleihung des 1. Niedersächsischen Wärmepumpenpreises. Die Aktion fand vom 1. bis zum 9. Oktober in ganz Niedersachsen statt.

Die Woche der Wärmepumpe wurde vom Borderstep Institut zusammen mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, der Leibniz Universität Hannover und dem Bundesverband Wärmepumpe mit Förderung durch die Nationale Klimschutzinitiative NKI organisiert und mit Unterstützung von vielen regionalen Partnern umgesetzt. Die Schirmherrschaft hatte der niedersächsische Umweltstaatssekretär Frank Doods inne.

Zu den ausgezeichneten Wärmepumpenanlagen sind jetzt Videos veröffentlicht worden. Zudem stehen die Vorträge online zur Verfügung. Alle Materialien können kostenfrei abgerufen werden.

2.500 Menschen informierten sich bei Woche der Wärmepumpe

Die Woche der Wärmepumpe leistete einen deutlichen Beitrag dazu, Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer über das Heizen mit der Wärmepumpe zu informieren. Alleine 700 Menschen folgten der Einladung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover zu einem „Tag der Geothermie“, weitere 350 suchten die Leibniz Universität Hannover auf und hörten Vorlesungen und sahen Präsentationen zur Wärmepumpe. In dem kleinen Städtchen Wennigsen kamen 200 zu einer Veranstaltung, in Lehrte 100.

„Heizen mit der Wärmepumpe kommt an: Das beweist die hohe Nachfrage für alle Veranstaltungen im Rahmen unserer Woche der Wärmepumpe.“ Dr. Jens Clausen, Mitgründer Borderstep Institut und Initiator der Woche der Wärmepumpe

Erster niedersächsischer Wärmepumpenpreis verliehen

In insgesamt drei Kategorien wurde die innovativste Wärmepumpe, eine überzeugende Wärmepumpenlösung für ein saniertes Gebäude sowie die Wärmepumpe mit der längsten Betriebszeit prämiert. Die Preisverleihung fand in der Hochschule Hannover statt. Im Anschluss fand eine Diskussionsrunde zum Thema „Fachkräfte für die Wärmewende“ statt – denn die überaus große Nachfrage nach Wärmepumpen offenbart auch den aktuellen Fachkräftemangel im Handwerk.

Über die Auszeichnung „Innovativste Wärmepumpe“ freuten sich Kirsten und Mathias Döffinger aus Fuhlen bei Hessisch Oldendorf. Innovationen des bewährten Heizsystems sind wichtig: das Ehepaar aus Niedersachsen hat gleich an zwei Stellen ihre Wärmeversorgung optimiert. Zum einen wurden die Außenwände ihres Gehöftes mit seinem Backsteinmauerwerk und Fachwerkelementen von innen gedämmt und dabei eine in Lehm verlegte Wandheizung eingebaut. Durch die große Fläche der Wandheizung kommt das System mit einer sehr geringen Vorlauftemperatur aus. Die Wärmequelle, die die Sole-Wasser-Wärmepumpe von Familie Döffinger nutzt und eine hohe Jahresarbeitszahl erreicht, ist jedoch hier das Besondere und für die Jury auszeichnungswürdig: die Leitungen zum Sammeln der Wärme sind unter dem Misthaufen des Pferdestalls verlegt. So kann ganzjährig darauf vertraut werden, dass eine 15- 20 °C warme Wärmequelle zur Verfügung steht.

Überzeugendes Gesamtkonzept

Den Titel „Überzeugendste Wärmepumpe“ konnte sich das Heizsystem im Wohngebäude von Olaf Kluckhuhn in Edewecht sichern. Anfang der 1970er Jahre errichtet, wurde 2018 umfassend gedämmt und Fenster und Türen erneuert. 2022 wurden das Dach und die Kellerdecke energetisch saniert und Heizkörper durch größere ersetzt. Auf der Südseite des Daches ist eine PV-Anlage montiert. Weiter ist das Gebäude mit einem Energiemanagementsystem und einer Wallbox für das Elektroauto der Mieter ausgerüstet. Ein Batteriespeicher ist geplant. Für die Sole-Wasser-Wärmepumpe wurden vor dem Haus zwei Erdbohrungen mit je 130 m Tiefe niedergebracht. Sie sind reichlich dimensioniert, um so eine möglichst hohe Soletemperatur und damit eine hohe Arbeitszahl der Wärmepumpe zu erreichen. Überzeugt hat das Gesamtkonzept: Vermieter und Mieter waren sich einig, dass im Sinne des Klimaschutzes gehandelt werden muss. Die Jury bescheinigt: die umfassende Sanierung und das Hand-in-Hand-Gehens beider Parteien hat Vorbildcharakter für den Gebäudebestand in ganz Deutschland.

Wärmepumpe läuft seit über 40 Jahren

„Sie läuft und läuft und läuft“ lässt sich Ernst Vogeler aus Großburgwedel, Gewinner in der Kategorie „Älteste Wärmepumpe“, zitieren. Eine effiziente Wärmepumpe sollte eine lange Betriebszeit erreichen können und so Geld und Material sparen. Herr Vogeler, ein innovativer Zeitgenosse, hat damals eine der ersten Brennwertheizungen eingebaut und investierte auch für seine Warmwasserversorgung 1981 in eine neue Technologie: Die Wärmepumpe. Sie steht ganz oben unterm Dach in einem Abstellraum, wo es besonders im Sommer sehr warm ist. Dadurch, dass die Wärmepumpe dort warmes Wasser erzeugt, kühlt sie auch nebenher. Ein Heizsystem ohne Ausfälle oder große Reparaturen und dies nach über 40 Jahren – die Jury überzeugte dies und prämiert Herrn Vogeler. 

Borderstep Mitgründer Dr. Jens Clausen ist von den vorbildlichen Einreichungen des Premierenjahrgangs begeistert:

„Die Bewerbungen zeigen, dass sich viele Hausbesitzende darum kümmern, mit Wärmepumpen effizient zu heizen. Einige nutzen dabei schon den Vorteil der Photovoltaik, erzeugen rund die Hälfte des Wärmepumpenstroms selbst und senken so effektiv die Energiekosten.“

Nicht zuletzt durch die aktuelle Energiekrise ist die Nachfrage gerade nach Wärmepumpen sehr stark angestiegen. Mit ihr steht ein effizientes und umweltfreundliches System zur Verfügung, das seit Jahren serienreif ist und sowohl im Neubau, aber auch in älteren Gebäuden einsetzbar ist. Der Niedersächsische Wärmepumpenpreis setzt hier ein Zeichen und prämiert Wärmepumpen, die sich in unsanierten bzw. teilsanierten Wohngebäuden bewährt haben.

Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, betonte die Signalwirkung, die von den erfolgreichen Projekten ausgehe:

„Die drei Preisträger und alle anderen Bewerber des Niedersächsischen Wärmepumpenpreises zeigen eindrücklich, dass die Wärmepumpe ein Heizsystem ist, das auch in älteren Gebäuden bestens funktioniert. Wir müssen nun dringend dafür sorgen, dass diese Erkenntnisse weiter publik gemacht und möglichst viele Gebäude mit Wärmepumpen ausgestattet werden. Dies wäre ein großer Beitrag für den Klimaschutz und für mehr Energiesicherheit in Deutschland.“

Umstieg von Gas auf Wärmepumpe: Photovoltaik macht es lukrativ

Während einer Pressefahrt in Hannover konnten Medienschaffende verschiedene Häuser besichtigen, die von Gasheizung auf Wärmepumpe umgerüstet worden waren, ohne dass besonders aufwendige Dämmmaßnahmen durchgeführt wurden. Ein Wärmeverbrauch von 120 kWh/m2 erweist sich dabei als ausreichende Zielgröße, um die Gasheizung abschalten und auf Wärmepumpe umsteigen zu können. Die ausgezeichneten Anlagen des Niedersächsischen Wärmepumpenpreises demonstrieren: Doppelverglasung, 6 cm Dämmung und eine kluge Gestaltung der Wärmepumpenanlage lösen das Problem des Gasausstiegs. Ein Umstieg auf Photovoltaik liefert nochmal 50 % des Wärmepumpenstroms, mit Stromspeicher kommen weitere 10 % dazu.

Ein Eigenheimbesitzer aus der Nähe von Bad Nenndorf erklärte, wie er durch große PV-Ablagen nicht nur auf der Südseite, sondern auch auf der Nordseite des Daches (für den Winter, denn im Winter ist die Ausrichtung egal) trotz Heizen mit der Wärmepumpe, tägliches Pendeln zur Arbeit nach Hannover mit dem E-Golf und Deckung des Haushaltsstrombedarfs insgesamt energiepositiv wohnt, d.h. er speist deutlich mehr Strom ein als er dem Netz entnimmt. Und das alles ohne noch eine Tankrechnung bezahlen oder Gas oder Öl kaufen zu müssen. Seine Gesamtstromrechnung ist sogar niedriger als die Grundgebühr allein.

Die Woche der Wärmepumpe machte Hoffnung darauf, die hohen Energiekosten überwinden und langfristig sehr klimafreundlich wohnen zu können. Es soll nicht verschwiegen werden, dass bis dahin noch einige Investitionen auf die Hausbesitzende warten. Darüber wieder freuen sich die Hersteller wie Stiebel Eltron. Das Unternehmen im niedersächsischen Holzminden an der Weser beteiligte sich an der Woche der Wärmepumpe und hat die Absicht, die Produktionskapazität in wenigen Jahren zu verdreifachen. Und die Fachkräfte dafür? Eine Veranstaltung in Hannover machte deutlich, dass es so schlecht gar nicht aussieht. Das Wohnen im elektrifizierten Plusenergiehaus der Zukunft mit PV, Speicher, Wärmepumpe und Elektroauto muss so nicht mehr ein Traum für wenige bleiben.

  • © BMWK - Anja Blumentritt
  • © BMWK - Anja Blumentritt

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ehrt Borderstep Projekt

Das europäische Verbundprojekt „ScaleUp4Sustainability“ überzeugte die Jury der diesjährigen Europäischen Unternehmensförderpreisen (European Enterprise Promotion Awards, EEPA) und ist nun unter den drei Finalisten des Wettbewerbs in der Kategorie „Supporting the Sustainable Transition“. Der Gewinner wird Ende November in Prag (Tschechische Republik) gekürt.

Zuvor siegte das Vorhaben bereits im deutschen Vorentscheid. Projektleiter Prof. Dr. Klaus Fichter, Professor für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Direktor des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit, nahm jetzt im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Auszeichnung dafür entgegen.

„Europa steht vor großen Herausforderungen, z.B. beim Klimawandel und der Energieversorung –. Wir brauchen innovative Konzepte, die die ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigen. Unser Verbundprojekt ScaleUp4Sustainability denkt Unternehmertum neu. Studierende und Unternehmen aus verschiedenen europäischen Ländern entwickeln gemeinsam nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle: So verbinden sich wirtschaftliche Lösungen mit Umwelt- und Klimaschutz. Wir freuen uns sehr, dass das BMWK unseren Sieg im deutschen Vorentscheid zu EEPA 22 öffentlich würdigt.“

Zum 16. Mal wird die Jury der Europäischen Kommission herausragende Projekte und Initiativen zur Förderung von Unternehmergeist und Unternehmertum mit den Europäischen Unternehmensförderpreisen (European Enterprise Promotion Awards / EEPA) auszeichnen. Bereits zum dritten Mal in Folge haben es in diesem Jahr beide Gewinnerprojekte des deutschen Vorentscheids auf die Shortlist der europäischen Jury geschafft und stehen im Finale der European Enterprise Promotion Awards (EEPA): Das „Aktionsprogramm Innenstadt & Zukunftsfonds Innenstadt“ der Wirtschaftsförderung Bremen und das europäische Verbundprojekt „ScaleUp4Sustainability“, geleitet von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, an dem Borderstep beteiligt ist, haben nun große Chancen auf eine Auszeichnung während der SME Assembly Ende November in Prag.

Verbundprojekt setzt auf kooperatives Green Venturing

Das europäische Verbundprojekt ScaleUp4Sustainability entwickelte innovative Konzepte zur Zusammenarbeit von Studierenden und Unternehmen aus Deutschland, Schweden und den Niederlanden mit Hilfe praxisnaher Lehr- und Lernformate (kooperatives Green Venturing). Das dreieinhalbjährige Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms „Erasmus-Plus“ von der EU gefördert. Im Fokus stand dabei das Zusammendenken von Nachhaltigkeit und Ökonomie bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Zu den zehn Partnern des Verbundprojektes zählen die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg als Verbundkoordinator und das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit. Das im Februar 2022 gestartete Projekt „Challenge4Impact“ knüpft an die entwickelten Ansätze des kooperativen Green Venturing an.

EEPA würdigt Förderung von Unternehmergeist und Unternehmertum

Seit 2006 prämiert die Europäische Kommission jährlich öffentlich finanzierte oder ehrenamtlich durchgeführte Initiativen sowie gemeinnützige Unternehmen, die sich der Förderung von Unternehmergeist und Unternehmertum verschrieben haben, mit den European Enterprise Promotion Awards. Ausgelobt wird der zweistufige Wettbewerb mit sechs Wettbewerbskategorien in den Mitgliedstaaten der EU sowie in Albanien, Armenien, Bosnien Herzegowina, Großbritannien, Island, Kosovo, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, in der Türkei und der Ukraine. Die teilnehmenden Länder identifizieren im Rahmen von nationalen Vorentscheiden – in Deutschland durchgeführt vom RKW Kompetenzzentrum in Eschborn – jeweils maximal zwei Projekte oder Initiativen aus zwei unterschiedlichen Kategorien, die sich durch besonders innovative und inspirierende Unterstützungsleistungen auszeichnen. Ende September nominierte die internationale Jury daraus 20 Finalisten für die Wettbewerbsrunde 2022.

Die European Enterprise Promotion Awards werden am 29. November 2022 im Zuge der SME Assembly der EU-Kommission in Prag, Tschechische Republik, verliehen. Die SME Assembly ist eines der bedeutendsten Events für kleine und mittelständische Unternehmen in Europa.

Die Shortlist mit allen Finalisten der Wettbewerbsrunde 2022 finden Sie hier.

 

Fotos

Foto 1: Team ScaleUp4Sustainability erhält im BMWK die Urkunde als Sieger im deutschen Vorentscheid der EEPA 2022. Im Bild Alexandra Widrat, Researcherin, Borderstep Institut; Prof. Dr. Klaus Fichter, Uni Oldenburg und Borderstep Institut; Dr. Sabine Hepperle, Leiterin der Abt. Mittelstandspolitik im BMWK; Johann Tölle, Vertreter der Studierenden, Uni Oldenburg

Foto 2: Die Sieger im deutschen Vorentscheid der EEPA 2022, das europäische Verbundförderprojekt „ScaleUp4Sustainability“ unter Leitung der Universität Oldenburg und Projekt „Bremen wird neu“ der Wirtschaftsförderung Bremen. Urkundenübergabe im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

  • © GDA - Marc Holstein

German Data Center Association (GDA) zeichnet Borderstep Researcher aus

Masterarbeit zum Thema Klimaneutralität: Die German Data Center Association (GDA) zeichnet Borderstep Researcher Tim Grothey für seine Abschlussarbeit mit dem Nachwuchsförderpreis „Nachhaltige Rechenzentren“ aus. Borderstep Gesellschafter Dr. Ralph Hintemann hatte die Arbeit als Zweitgutachter betreut.

Der Preis wurde im Rahmen einer feierlichen Gala in Frankfurt (Main) verliehen. Die GDA honorierte mit ihren erstmals vergebenen Nachwuchsförderpreise smarte Konzepte und fortschrittliche Erkenntnisse im Bereich Rechenzentren und Digitalisierung. Die Schirmherrin des GDA Nachwuchsförderpreis 2022, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, überreichte die Preise an die Gewinner.

Sonderpreis „Nachhaltige Rechenzentren“

Tim Grothey nahm 2022 den Sonderpreis „Nachhaltige Rechenzentren“ entgegen, mit dem die GDA der besonderen Bedeutung des Themas für die Branche Rechnung trägt. Tim Grothey untersuchte in seiner Masterarbeit an der Hochschule für Technik  und Wirtschaft Berlin und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Rechenzentrumsbetrieb bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Besonderes Augenmerk widmete er den möglichen Lösungsansätzen der flexiblen Eigenproduktion erneuerbarer Energie und der Abwärmenutzung.

Rechenzentren und Klimaneutralität

Im Kontext der sich zuspitzenden Klimakrise bedarf es einer anspruchsvolleren Definition von „Klimaneutralität“. Unter dieser Bedingung wurde in der Arbeit die Emissionsquellen des Rechenzentrumsbetriebs untersucht, Anforderungen eines klimaneutralen Betriebs definiert und zwei Lösungsansätze ökologisch und ökonomisch bewertet: Flexible Eigenversorgung erneuerbarer Energien und Abwärmenutzung von Rechenzentren.

„Die Arbeit zeigt, dass ein anspruchsvoller klimaneutraler Betrieb von Rechenzentren vor allem mit der flexiblen Versorgung mit Erneuerbaren Energien auch ökonomisch machbar scheint“, betont Dr. Ralph Hintemann, Senior Researcher am Borderstep Institut. Er betreute die Masterarbeit als Zweitbetreuer, was Tim Grothey als besonders wertvoll empfand. „So konnte ich für die Arbeit auf die langjährige Expertise und aktuellsten Forschungsergebnisse aus dem Bereich Nachhaltige Rechenzentren sowie Energiebedarfe von IT-Infrastruktur von Borderstep aufbauen.“

Verstärkung für Bereich Digitalisierung und Green IT

Der Wirtschaftsingenieur arbeitet seit Februar 2022 fest im Borderstep Team und wirkt an Projekten im Bereich Digitalisierung und Green IT mit. Zuvor unterstützte er den Bereich bereits als studentischer Mitarbeiter.

Die German Datacenter Association (GDA) ist eine Allianz aus Betreibern und Inhabern von Rechenzentren aller Größen. Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch eine unabhängige Jury unter Leitung von Prof. Dr. Peter Radgen, Inhaber des Lehrstuhls für Energieeffizienz am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) an der Universität Stuttgart.