Sustainable Finance und Impact Investing sind Megatrends im Finanzsektor: Für Kapitalgebende wird die Nachhaltigkeitsbewertung von Gründungen deshalb immer wichtiger. Doch nach welchen Kriterien sind positive Wirkungen für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu beurteilen? Welches Nachhaltigkeitsverständnis setzt die Maßstäbe? Und wie können sich Start-ups dabei auf dem Kapitalmarkt besser positionieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die jetzt veröffentlichte DIN SPEC 90051-1.
Das Dokument bietet einen Bewertungsrahmen für die strukturierte Identifikation und Bewertung der heutigen und zukünftigen Nachhaltigkeitswirkungen von Start-ups. Sie umfasst wichtige definitorische und konzeptionelle Grundlagen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups. Ein Praxistool ermöglicht eine unmittelbare, anwendungsfreundliche Bewertung. Die DIN SPEC 90051-1 richtet sich an Start-ups, Investierende und Kapitalgebende, Gründungsförderakteure sowie Bewertungsinstitutionen.
Der Prozess für die Entwicklung des Standards wurde vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. und der Investmentgesellschaft SDG INVESTMENTS GmbH initiiert und begleitet.
Hier kann die DIN SPEC 90051-1 kostenfrei bestellt werden.
Eine englische Version wird in den kommenden Wochen bereitgestellt.
Orientierung für die Nachhaltigkeitsbewertung
Die DIN SPEC 90051-1 ist ein Standard im Sinne eines Orientierungsrahmens für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups und ihrer Wirkungen auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Basierend auf einer qualitativen Bewertung gibt sie einen differenzierten Überblick darüber, wo ein Start-up in Bezug auf Nachhaltigkeit steht. Sie klärt Begrifflichkeiten sowie Prüfungskategorien und -kriterien für eine Nachhaltigkeitsbewertung.
Constanze Trautwein, Konsortialleiterin DIN SPEC 90051-1, Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH:
„In der Diskussion mit herausragenden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis ist es uns gelungen, ein Rahmenwerk zu entwickeln, das eine wichtige Lücke zur Bewertung von Nachhaltigkeit schließt. Die DIN SPEC 90051-1 knüpft an die aktuellsten, internationalen Wirkungskonzepte an. Sie lädt dazu ein zu reflektieren, inwiefern ein Start-up die Fähigkeiten dafür mitbringt, positive Ergebnisse für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erzielen. Die DIN SPEC beleuchtet somit relevante Ausprägungen unternehmerischer Nachhaltigkeit in frühen Unternehmensphasen.“
Praxisorientierter Bewertungsansatz
Die DIN SPEC bietet einen praxisorientierten Bewertungsansatz, um die potenziellen und tatsächlichen Nachhaltigkeitswirkungen von Start-ups zu strukturieren und einzuordnen.
Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit:
„Wir haben den Prozess für die Entwicklung des Standards gemeinsam mit dem Startup-Verband und SDG Investments initiiert, weil es bislang weder in Deutschland noch international klare Grundlagen gab, was unter Nachhaltigkeit von Start-ups zu verstehen ist und wie sie mit akzeptablem Aufwand bewertet werden kann. Die DIN SPEC 90051-1 ist nun weltweit der erste Orientierungsrahmen, der praxistaugliche Grundlagen liefert.“
Die DIN SPEC 90051-1 enthält im Anhang eine gekürzte Anwendungsversion, die sich auf die praktischen Elemente der Bewertung konzentriert. Das Dokument wird kostenfrei bereitgestellt.
DIN SPEC ermöglicht qualitative Vergleiche
Wichtig: Eine DIN SPEC ist keine DIN NORM. Auch mit einer Zertifizierung oder einem Label sollte sie nicht verwechselt werden. Die Bewertung von Start-ups anhand der DIN SPEC 90051-1 beruht auf individuellen Einschätzungen und ermöglicht qualitative Vergleiche.
Björn Kaminski, Bundesverband Deutsche Startups e.V., Projektleiter Green Startups & Sustainability:
„Mit der DIN SPEC 90051-1 haben wir zum ersten Mal ein Rahmenwerk geschaffen, dass vielen Start-ups und deren Unterstützern dabei helfen wird, ein einheitliches Nachhaltigkeitsverständnis zu entwickeln und umzusetzen. Ich freue mich sehr, dass wir nach einem Jahr intensiven Austauschs in einem hervorragenden Konsortium diese DIN SPEC veröffentlichen können. Sie ist ein sehr gelungenes Framework, um eine praxisorientierte Nachhaltigkeitsbewertung von Startups durchzuführen und deren Nachhaltigkeitswirkung einzuordnen. Wir haben erst vor Kurzem im Deutschen Startup Monitor 2020 die hohe Relevanz von ökologischer und gesellschaftlicher Nachhaltigkeit evaluiert und erfahren auch in unserer täglichen Arbeit die zunehmend große Bedeutung dieses Top-Themas bei Start-ups und Akteuren im Ökosystem.“
Bewertungshilfe für den Finanzsektor
Für den Finanzsektor bietet der vorgelegte Standard eine Möglichkeit zur Bewertung von Start-ups und ihrer Lösungsbeitrage zu bestehenden Nachhaltigkeitsherausforderungen.
Robert Roth, SDG INVESTMENTS GmbH
„Viele Investoren von Versicherungen über Family Offices und Venture Fonds möchten Lösungsansätze für ökologische und soziale Probleme fördern. Ich weiß, in was ich investiere – das ist dieser Gruppe wichtig. Positive Effekte auf die Sustainable Development Goals werden zu einem Kriterium im Investmentprozess. Von daher vertreten wir bei SDG INVESTMENTS ganz klar die Meinung, dass jedes Gründungsteam von Anfang an im Blick haben sollte, für welches der 17 SDGs es mit seinen Produkten und Dienstleistungen eine Lösung anbieten kann. Bislang war ungeklärt, wie Bewertungsansätze die für etablierte Unternehmen entwickelt wurden, auf Start-ups übertragen werden können. Wir hoffen, dass die DIN SPEC 90051-1 einen Baustein sein wird, um diese Lücke von zwei Seiten zu schließen. Die hier aufgezeigten Konzepte und Kriterien bieten Start-ups die Möglichkeit, ihre nachhaltige Wirkung gegenüber Investoren, aber auch gegenüber Kunden, Auftraggebern und Partnern transparent zu machen. Zusätzlich finden die Investoren in diesem Standard Ansätze, um die Nachhaltigkeit in den Investmentprozess einzubeziehen.“
Standard berücksichtig besondere Eigenschaften von Start-ups
Während es bereits einige Ansätze zur Nachhaltigkeitsbewertung etablierter Unternehmen gibt, fehlt es bislang an einem Standard, der sich explizit auf Start-ups bezieht. Die DIN SPEC 90051-1 berücksichtigt die besonderen Eigenschaften von Start-ups in unterschiedlichen Entwicklungsphasen und ist für alle Branchen und Geschäftsmodellen (z.B. Non-Profit, For-Profit, Social Start-ups) anwendbar. Der Standard richtet sich an folgende Zielgruppen: Investierende und Kapitalgebende, Gründungsförderakteure, Start-ups sowie Bewertungsinstitutionen.
Mit der Veröffentlichung der DIN SPEC 90051-1 verfolgt das Konsortium:
- die Unterstützung von politisch und gesellschaftlich gesetzten Nachhaltigkeitszielen
- einen Beitrag zur Förderung von nachhaltigkeitsorientierter Unternehmensfinanzierung zu leisten (z.B. können impactinteressierte Investierende oder Kapitalgebende den Standard nutzen, um das Nachhaltigkeitspotenzial von Portfolio-Unternehmen zu bewerten)
- Start-ups für die Etablierung von Nachhaltigkeit als Erfolgskriterium zu sensibilisieren
- die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Gründungsförderung zu vereinfachen.
DIN SPEC 90051-1: Wie geht es weiter?
Der vorliegende Teil 1 schafft einen Bewertungsrahmen hinsichtlich Begrifflichkeiten sowie Prüfungskategorien und -kriterien. Durch die bereitgestellten qualitativen Bewertungsindikatoren wird eine individuelle Bewertung von Start-ups ermöglicht, die Verbesserungspotentiale aufzeigt und qualitative Vergleiche ausgewählter junger Unternehmen ermöglicht. Ein quantitatives Bewertungsverfahren (Scoring etc.) liefert Teil 1 absichtsvoll nicht, da nach Auffassung der Verfasserinnen und Verfasser dazu in der Praxis erst noch Erfahrungen gesammelt werden müssen.
Im Teil 2 wird daher angestrebt, einen quantitativen Bewertungsansatz aufbauend auf Teil 1 zu entwickeln. Deshalb laden wir alle Nutzerinnen und Nutzer dieser DIN SPEC dazu ein, mit der Anwendung von Zahlen und quantifizierten Angaben zu experimentieren und dadurch mögliche Fallstricke frühzeitig aufzudecken. In der „DIN SPEC 90051-2“ soll dann auf Basis der gesammelten Praxiserfahrungen ein Ansatz entwickelt werden, der sich für Vergleiche zwischen unterschiedlichen Start-ups anbietet und somit einen Anreiz für die Nachhaltigkeitsorientierung ganzer Branchen oder der gesamten Wirtschaft schafft.
DIN SPEC 90051-1: Beteiligte
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH
Prof. Dr. Klaus Fichter, Constanze Trautwein (Konsortialleiterin), Dr. Yasmin Olteanu
Bergset Beratung & Research
Dr. Linda Bergset (stv. Konsortialleiterin)
Bundesverband Deutsche Startups e. V.
Björn Kaminski
SDG INVESTMENTS GmbH
Robert Roth, Klaus Bolzendahl
adelphi research gGmbH
Cosima Stahr
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Juniorprofessur Female Entrepreneurship
Prof. Dr. Stephanie Birkner, Lisa Heinrichs
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Professur Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit
Dr. Karsten Hurrelmann
Drooghmans International Limited
Alice Drooghmans
E2SE Sustainability Rating GmbH
Franziska Ihle
EngagedX
Karl Richter
Fachhochschule Nordwestschweiz
Prof. Dr. Claus-Heinrich Daub
Green Business Development GmbH
Egbert Hünewaldt
Hochschule Flensburg
Thomas Neumann
Hochschule Pforzheim
Prof. Dr. Claus Lang-Koetz, Annika Reischl
hxi GmbH
Matthias Meischner
ImpactNexus
Dr. Jannic Horne
PHINEO gemeinnützige AG
Young-Jin Choi
Schellenberger Ventures GmbH
Christian Schellenberger
Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND)
Markus Sauerhammer
TU Berlin, Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationsmanagement
Dr. Ingo Michelfelder, Malte Recker
Umwelttechnik BW GmbH
Florian Sorg
Universität Erfurt
Juliane Corredor Jiménez
UnternehmensGrün e. V.
Dr. Katharina Reuter
ZNU Standard Nachhaltiger Wirtschaften
Kesta Ludemann
Wie kann die Wärmewende gelingen und was muss die Politik dafür leisten? Im Rahmen des Projektes Governance radikaler Umweltinnovationen (Go) geht Borderstep über die akademische Forschung hinaus. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF ermöglichte als Fördermittelgeber ein zusätzliches Arbeitspaket. Damit kann Borderstep die besondere Situation des energiepolitischen Neuaufbruchs in Folge der Fridays for Future Bewegung nutzen. Borderstep erprobt und dokumentiert, zusätzlich zu Fallstudien und Workshops am Beispiel der Fokusregion Hannover, die Wirkung von Interventionen in den kommunalpolitischen Prozess.
Politische Wärmewende mit wissenschaftlichem Input
So hat Borderstep Mitgesellschafter Dr. Jens Clausen eine Potenzialstudie erarbeitet. Sie identifiziert aussichtsreiche und weniger aussichtsreiche Potenziale der Wärmeversorgung für die Region. Er diskutierte mit der Politik, den Stadtwerken und der Zivilgesellschaft die aufgezeigten Optionen. Das Projekt unternimmt den Versuch, die Wärmestrategie der Region mit wissenschaftlichem Input optimal auszurichten. Dabei geht es nicht nur um das Erkennen von Chancen, sondern auch um das Entlarven von Mythen und falschen Informationen. Weitere Gesprächen über Klimawandel und Energiepolitik folgen mit den Parteien der Region. Die Arbeiten stützen sich auf eine enge Zusammenarbeit mit der Regionalgruppe der Scientists4Furture.
Erfahrungen aus dem kommunalpolitischen Prozess
Erste Erfahrungen aus dem kommunalpolitischen Prozess flossen bereits in die letzten Veröffentlichungen des Projektes ein. In einem aktuellen Papier wird das politische Instrumentarium für die Wärmewende beschrieben. Einen kurzen Überblick über Wärmepotenziale, Instrumente und eine nachhaltige und kosteneffiziente Politikstrategie bietet das Policy Paper „Transformation der Wärmeversorgung“. Beide Dokumente sind kostenfrei abrufbar.
Im September und Oktober 2020 lädt das Borderstep-Projekt WindNODE in Berlin-Tegel zur Besichtigung des Lumenion Hochtemperaturspeichers auf Stahlbasis ein.
In einem Wohnquartier wird der Hochtemperatur-Stahlspeicher des Start-ups Lumenion mit rund 2,5 Megawatt im kommerziellen Einsatz erprobt und in den regelmäßigen Betrieb überführt. Dazu wird der Speicher mit einem bestehenden gasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW) der Vattenfall Energy Solutions GmbH in die Quartierstrom- und Nahwärmeversorgung des Gewobag-Wohnquartiers integriert. Der Speicher wird temporär nicht benötigte Stromspitzen aufnehmen und später bei Bedarf in die Wärmeversorgung einspeisen.
Stahl günstiges und effektives Speichermedium
Stahl ist ein langlebiges, günstiges und effektives Speichermedium. Dank seiner Robustheit und Dichte kann er sehr hohe Temperaturen speichern und ein hohes Temperaturgefälle erzielen. Dadurch beträgt der Gesamtwirkungsgrad bei Wärme bis zu 95%.
Bei entsprechendem Bedarf ist bei größeren Anlagen auch der Einsatz einer Wasserdampfturbine möglich, die aus der gespeicherten Wärme zusätzlich planbar und zuverlässig wieder Strom liefert. Die bei der Rückverstromung verbleibende Restwärme von etwa 80-120°C kann wiederum ins Nah- und Fernwärmenetz eingespeist werden, um Verluste zu vermeiden.
Die Stahlspeicher-Technologie macht saubere Energie so zeitversetzt nutzbar. Sie leistet so einen Beitrag zur Dekarbonisierung insbesondere des Wärmesektors .
Borderstep ist wissenschaftlicher Verbundpartner in WindNODE
Im Vorhaben WindNODE arbeiten über 50 Verbundpartner an Konzepten für die Nutzung und Speicherung von wechselnden Anteilen erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung. Borderstep ist wissenschaftlicher Verbundpartner in WindNODE. Es koordiniert das Arbeitspaket zu Quartieren (AP 8). Darin wird erprobt, welchen Beitrag Gebäude und Liegenschaften zur intelligenten Steuerung verschiebbarer Lasten und flexibler Erzeugung leisten können.
WindNODE wird im Förderprogramm SINTEG – Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende gefördert. Die Modellregion umfasst alle sechs ostdeutschen Bundesländer inklusive Berlin und steht unter der Schirmherrschaft der sechs Ministerpräsidenten.
Über die Dialogreihe:
Die Dialogreihe: Grüne Gründungen stärken! hat das Ziel, Kenntnisse über die Rahmenbedingungen, die Bedeutung, die Trends und die Hürden grüner Start-ups zu vermitteln.
Dadurch sollen neue oder verstärkte Initiativen zur zielgruppengerechten Förderung grüner Start-ups ausgelöst werden. In den Jahren 2019 und 2020 werden insgesamt 12 Dialogveranstaltungen, verteilt über das gesamte Bundesgebiet durchgeführt.
Partner für die gesamte Dialogreihe ist der Bundesverband Deutsche Startups e.V. (Startup-Verband).
Gefördert werden die Veranstaltungen von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
8. September 2020: Dialogveranstaltung im Rahmen des Tagesspiegel Future Mobility Summit
Session 1: Start-up Dialog | 10:35 – 11:20 Uhr
Finanzierung, Personal, Zukunftstechnologien: Wie gelingt Mobility Start-ups der Neustart in der Krise?
Die von der Corona Pandemie ausgelöste Krise stellt viele Mobility Start-ups vor große Herausforderungen. Für einige der Unternehmensgründungen bedeutet das Kurzarbeit und Umsatzrückgänge. In anderen Bereichen des Mobilitäts-Sektors stehen die Zeichen auf Wachstum. Die Politik erprobt Maßnahmen von Kaufanreizen bis zum Green New Deal. Mit Investoren, Start-ups und dem Ökosystem diskutieren wir über Lösungsansätze und Chancen in der Branche.
Der Start-up Dialog ist kuratiert vom Borderstep Institut in Kooperation mit DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt und Bundesverband Deutsche Startups e.V.
Die Session „Start-up Dialog“ des Future Mobility Summit 2020 ist Teil der Borderstep Dialogreihe „Grüne Gründungen stärken!“. Sie hat das Ziel, Kenntnisse über die Rahmenbedingungen, die Bedeutung, die Trends und die Hürden grüner Start-ups zu vermitteln. Dadurch sollen Initiativen zur zielgruppengerechten Förderung grüner Start-ups ausgelöst oder verstärkt werden.
Keynote | 10:35 - 10:40 Uhr
Keynote: Dr. Yasmin Olteanu
Green Startup Monitor 2020: Wachstum und Finanzierung stehen im Fokus der Mobility-Gründungen
Dr. Yasmin Olteanu ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Borderstep mit dem Forschungsschwerpunkt Sustainable Entrepreneurship. Sie verantwortete maßgeblich die Entwicklung des Green Startup Monitors und entwickelt diesen federführend weiter.
Paneldiskussion | 10:40 – 11:20
Session 2: Future Mobility Pitch | 12:30 – 13:30 Uhr
Innovationen für die Mobilität der Zukunft
Welche Konzepte entwickeln grüne Start-ups für die Zukunft der Mobilität? Wir haben sechs erfolgversprechende Start-ups für unseren Future Mobility Pitch ausgewählt.
In dieser Session präsentieren sich die Gründerinnen und Gründer im Live-Pitch der Fach-Jury und stellen sich dem Feedback der Expertinnen und Experten.
Das letzte Wort hat das Publikum: Welches Start-up erkämpft sich den Future Mobility 2020 Pitch Audience Award?
Der Future Mobility Pitch ist Teil des Formats „Start-up Dialog“. Dieser ist kuratiert vom Borderstep Institut in Kooperation mit DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt und Bundesverband Deutsche Startups e.V.
Pitchende Start-ups | 12:30 – 13:30 Uhr
Ducktrain – Shaping future transportation: Effiziente Stadt- und Industrielogistik: Ducktrain entwickelt automatisierte, zugbildende Elektrofahrzeuge, die Fußgängern, Fahrrädern und anderen Fahrzeugen ohne physische Verbindung folgen. So soll der Transport innerhalb von Städten und Industriegebieten effizienter gestaltet werden.
ONO -New circles of mobility: Die nachhaltige City-Logistik von morgen: ONO entwickelt die neue, emissionsfreie Fahrzeugkategorie “Pedal Assisted Transporter” (PAT). Durch die vereinten Vorteile von Fahrrad und Transporter soll für den wachsenden städtischen Warenwirtschaftsverkehr eine Zukunftslösung geschaffen werden.
Park-Depot – Digitales Parkplatzmanagement: Lösungen für einen verbesserten Parkflächenbetrieb: Park Depot entwickelt mithilfe neuester Computer Vision Technologien eine nachhaltige und effiziente Lösung für Parkflächenbesitzer. So soll das Parkflächenmanagement der Zukunft fair und sicher gestaltet werden.
Pylot – Optimierter Unternehmeralltag: Die digitale Effizienzlösung für kleine Unternehmen: Pylot entwickelt eine Software, die kleine Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt. So soll der Unternehmeralltag in den Bereichen Marketing, Organisation und Buchhaltung sichtbarer, effizienter und umsatzstärker gestaltet werden.
Upride – Schnell und sicher ans Ziel: Datenauswertung für nachhaltige städtische Radinfrastrukturen: Upride erhebt und analysiert hochqualitative Fahrraddaten, um Erkenntnisse über bestehende urbane Radinfrastrukturen zu generieren. So soll das städtische Radfahren in Zukunft sicherer, attraktiver und nachhaltiger gestaltet werden.
Moderation: Alexander Schabel, Borderstep Institut
Das Aufspüren und Nutzen von Flexibilitätsoptionen in Unternehmen und Organisationen kann tatsächlich einfach sein. Davon sind zumindest die Partner des Projekts WindNODE überzeugt. Ihre Erfahrungen haben sie jetzt im „Best-Practice-Manual. Let’s Talk About Flex“ zusammengetragen, das explizit zum Nachmachen inspirieren will.
WindNODE veröffentlicht Best-Practice-Manual
Mit dem Best-Practice-Manual: Flex Identifizieren! leisten die Partner des Projekts WindNODE – Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands einen praxisorientierten Beitrag zur Diskussion über den Einsatz von Flexibilitäten für die Energiewende.
Das Manual legt den Fokus auf die individuellen Identifikations- und Nutzungsmöglichkeiten von Flexibilität und erlaubt einen Blick auf die Prozesse der Projektarbeit und die erfolgreiche Anwendung der vorgestellten Methoden.
Diese konkreten Fallstudien zu Flexibilitäten werden vorgestellt:
- Die Schwarz Gruppe (Lidl und Kaufland) hat die Entlastung des Stromnetzes in Zeiten von Erzeugungsspitzen erneuerbarer Energien durch die Einspeicherung in einen Batteriespeicher an der Lidl-Schaufensterfiliale erprobt.
- Wie identifizierte Flexibilitätsoptionen in der Industrie für verschiedene Optimierungsziele genutzt werden können, zeigt Siemens durch die Erfassung und Kategorisierung von industriellen Prozessen in Verbindung mit modernen Messgeräten und einem Energiemanagement-System.
- Das „ZIEL“-System (Zukunftsfähiges Intelligentes Energie- und Lastmanagement) des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, das in Kooperation mit Deckel Maho Seebach entstanden ist, verschiebt energieintensive Fertigungsaufträge in Abhängigkeit von Energiepreisen und regelt aktiv die dezentrale Energieinfrastruktur in Fabriken.
- In der Elektromobilität nutzt die BSR die Energiemanagement-Software EnEffCo® von ÖKOTEC, um Potenzialanalysen für die Flexibilitätsoptimierung durchzuführen und in den (prototypischen) Regelbetrieb zu überführen.
- In einem Berliner Quartier, das mit Smart-Building-Technik ausgerüstet ist, erprobt das Borderstep Institut die markt- und netzdienliche Steuerung eines BHKW sowie von Power-to-Heat-Elementen.
Ratgeber für den Weg zum intelligenten Energiesystem
Mit dem Best-Practice-Manual ist damit ein wichtiger Ratgeber für den Weg zum intelligenten Energiesystem entstanden, der dabei hilft, die Integration und Nutzung von erneuerbarem Strom vom Wohnquartier bis zur Fabrik zu optimieren und auf die Verfügbarkeit lokaler regenerativer Energie abzustimmen.
Hier geht es zum Manual als Download (kostenfrei).
Rückenwind und Kapital gesucht: Ein Artikel auf der Innovationsplattform der Bertelsmannstiftung stellt die Ergebnisse des Green Startup Monitors 2020 vor. Mit diesem Instrument analysiert Borderstep in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups die grüne Start-up Szene Deutschlands.
Das Autorenteam untersucht, wie sich das Ökosystem der nachhaltigen Gründungen in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Formate positiv auf die Community wirken. Ein Beispiel dafür ist der StartGreen Award, den Borderstep seit 2015 im Rahmen der Gründerwoche vergibt.
Dass Nachhaltigkeit kein explizit „grünes“ Thema ist, zeigt das Projekt Sustainability4All, das der Beitrag ebenfalls vorstellt. Sein Ziel ist, Nachhaltigkeit im gesamten Gründungsgeschehen zu verankern – für zukunftssicheres Wirtschaften und stabile Geschäftsmodelle. Wie die aktuelle Krise demonstriert, sind alle Unternehmen gut beraten, sich damit zu befassen. Und zwar nicht nur, um „der Umwelt“ zu dienen, sondern zunächst einmal sich selbst.
Investoren erkennen inzwischen den Wert von nachhaltigen Geschäftsmodellen und steuern ihre Investionen entsprechend. Dennoch bleibt die Kapitalfrage das größte Problem von grünen Gründungen, konstatieren die Autoren.
Hier kann man den vollständigen Artikel nachlesen.