Wissen ist Macht. (Francis Bacon)

Nachhaltige Zukunftsmärkte (grüne Zukunftsmärkte)

Nachhaltige Zukunftsmärkte (grüne Zukunftsmärkte) sind junge oder im Entstehen begriffene Märkte, auf denen Güter (Produkte, Dienstleistungen) gehandelt werden, die zu den Zielen und Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Dazu zählen z.B. Märkte im Bereich der erneuerbaren Energien, der Energiespeicherung, der Elektromobilität oder auch im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen.

Nachhaltiges Wirtschaften

Nachhaltiges Wirtschaften bezeichnet das Wirtschaften im Einklang mit den Zielen und Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung. Es zielt auf ein Wohlergehen aller Menschen im Rahmen der ökologischen Tragekapazitäten der Erde und die Sicherstellung der natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen.

Eine Wirtschaft ist also dann nachhaltig, wenn sie zu Wohlstand und sozialer Gerechtigkeit im Rahmen der ökologischen Tragekapazitäten beiträgt („Human development within the Earth‘s limits“).

Nachhaltigkeit

Für den Begriff „Nachhaltigkeit“ bezieht sich Borderstep auf die Definition der Vereinten Nationen. Die Idee der Nachhaltigkeit wurde 1987 von der Brundtland-Kommission wie folgt beschrieben:

Nachhaltig ist eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“

Das Konzept nimmt eine generationenübergreifende und globale Perspektive ein. Fragen der Nachhaltigkeit stellen sich sowohl auf persönlicher, lokaler, regionaler, nationaler und weltweiter Ebene und betreffen alle gesellschaftlichen Akteure und Gruppen, also z. B. auch Verbraucher und Unternehmen. Genauer bezieht sich die Definition auf die folgenden Aspekte:

  • Gerechtigkeit zwischen heutigen und zukünftigen Generationen
  • Gerechtigkeit zwischen den heute lebenden Menschen einzelner Länder sowie weltweit
  • Sicherstellung der natürlichen Lebensgrundlagen (Ressourcen-, Umwelt-, Klimaschutz)
  • Bewahrung des kulturellen Erbes und Erhalt des gesellschaftlichen Produktivkapitals (z. B. Wissen, Bildung, Technologie).

Damit werden ökonomische, ökologische und soziale Zielsetzungen angesprochen. Konkret heißt das z. B.:

  • Wer die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen gefährdet, handelt nicht nachhaltig.
  • Wer Menschen- und Arbeitnehmerrechte missachtet, handelt nicht nachhaltig.
  • Wer Ressourcen verschwendet und das Klima belastet, handelt nicht nachhaltig.
  • Wer kulturelle Vielfalt und Bildungschancen ignoriert, handelt nicht nachhaltig.

Weltweite Anwendung finden in diesem Zusammenhang die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung Sustainable Development Goals (SDGs), die von den Vereinten Nationen 2015 als Zielkatalog für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 festgelegt wurden.

Nachhaltigkeitsinnovation

Nachhaltigkeitsinnovation meint die Entwicklung und Durchsetzung einer neuartigen technischen, organisationalen, institutionellen oder sozialen Problemlösung, die zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen wie Klimaschutz, Biodiversität, gesunden Umweltbedingungen, Armutsreduzierung etc. beiträgt. Nachhaltigkeitsinnovation ermöglicht global und langfristig übertragbare Wirtschaftsstile und Konsumniveaus.

Nutzer-Investor-Dilemma

Der Begriff des Nutzer-Investor-Dilemmas leitet sich von der Principal-Agent-Theory ab und wird oft in der Diskussion zu Energieeffizienzmaßnahmen genutzt.

Er beschreibt den Konflikt, der z.B. bei der Sanierung des Mietwohnungsbaus auftritt: In der Regel muss der Vermieter die Investitionen für Effizienzmaßnahmen (z.B. Dämmung, neue Fenster, effiziente Heizung) tätigen, ohne dies auf die Miete umlegen zu können. Der Mieter profitiert dagegen durch niedrigere Energiekosten. Dies hemmt Investitionen in Effizienzmaßnahmen.

Nutzer-Investor-Dilemma

Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA)

Unter einer Ökobilanz (auch Life Cycle Assessment (LCA) oder Lebenszyklusanalyse) wird ein systematisches, nach internationalen Standards vorgehendes Bewertungsverfahren verstanden, das Umweltwirkungen von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus (‚von der Wiege bis zur Bahre‘ bzw. ‚from cradle to grave‘) analysiert.

Die Analyse umfasst die Schritte Zieldefinition, Sachbilanz, Wirkungsabschätzung und Auswertung. Im Rahmen der Sachbilanz werden die Ressourcenverbräuche (Inputs) dem Nutzen (funktionelle Einheit) bzw. den damit korrelierten Emissionen (Outputs) gegenübergestellt. In der Wirkungsabschätzung werden die Ergebnisse der Sachbilanz nach wissenschaftlich basierten qualitativen Gesichtspunkten in verschiedene Wirkungskategorien, z.B. dem Beitrag zum Treibhauseffekt, bewertet.

Pfad

Der Begriff Pfad wird im Rahmen der Evolutorischen Ökonomik als Ereigniskette im historischen Zeitverlauf verstanden.

Dabei können sehr unterschiedliche „Ereignisse“ betrachtet werden wie z.B. biologische Ereignisse (Variation, Selektion, Retention), wirtschaftliche Ereignisse (Firmengründungen, Insolvenzen, Verkaufsereignisse in definierten Märkten etc.), politische Ereignisse (Verabschiedung neuer Gesetze, Auftreten neuer Governance-Formen etc.) oder jegliche andere Art definierter Ereignisse.

Das Pfadkonzept der Evolutorischen Ökonomik fußt auf der Annahme von Kontingenz (etwas ist möglich, aber nicht beliebig) und prinzipieller Verlaufsoffenheit.

Pfadabhängigkeit

Der Begriff Pfadabhängigkeit beschreibt, dass ein Ereignis von vorangegangenen Ereignissen abhängig ist. Das Konzept der Pfadabhängigkeit besagt allgemein, dass eine kausale Wirkung von früheren Ereignissen der Ereigniskette A, B, C, D, E … auf spätere vorliegt.

Power-to-Heat (PtH)

Unter Power-to-Heat (PtH) wird die Erzeugung von Wärme durch elektrische Energie verstanden. Dies kann durch zwei Prinzipien erfolgen. Entweder wird Strom direkt in Wärme umgewandelt (z.B. Heizstab im Warmwasserspeicher) oder der Strom wird genutzt, um mit einem Antrieb Wärme aus anderen Quellen zu gewinnen (z.B Erdwärme mit Wärmepumpe). PtH gilt als ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion von CO₂-Emissionen, da mit ihr überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien in Wärme umgewandelt und kurzfristig gespeichert werden kann.

Produktlebensweg (Produktlebenszyklus)

Mit Produktlebensweg oder Produktlebenszyklus bezeichnet man aufeinander folgende und miteinander verbundene Stufen eines Produktsystems von der Rohstoffgewinnung oder Rohstofferzeugung bis zur stofflichen oder energetischen Verwertung oder endgültigen Beseitigung des Produktes.