Pfad
Was versteht man unter dem Begriff Pfad?
Der Begriff Pfad wird im Rahmen der Evolutorischen Ökonomik als Ereigniskette im historischen Zeitverlauf verstanden.
Dabei können sehr unterschiedliche „Ereignisse“ betrachtet werden wie z.B. biologische Ereignisse (Variation, Selektion, Retention), wirtschaftliche Ereignisse (Firmengründungen, Insolvenzen, Verkaufsereignisse in definierten Märkten etc.), politische Ereignisse (Verabschiedung neuer Gesetze, Auftreten neuer Governance-Formen etc.) oder jegliche andere Art definierter Ereignisse.
Das Pfadkonzept der Evolutorischen Ökonomik fußt auf der Annahme von Kontingenz (etwas ist möglich, aber nicht beliebig) und prinzipieller Verlaufsoffenheit.
Pfadabhängigkeit
Was ist Pfadabhängigkeit?
Der Begriff Pfadabhängigkeit beschreibt, dass ein Ereignis von vorangegangenen Ereignissen abhängig ist. Das Konzept der Pfadabhängigkeit besagt allgemein, dass eine kausale Wirkung von früheren Ereignissen der Ereigniskette A, B, C, D, E … auf spätere vorliegt.
Power-to-Heat (PtH)
Was ist Power-to-Heat (PtH)?
Unter Power-to-Heat (PtH) wird die Erzeugung von Wärme durch elektrische Energie verstanden. Dies kann durch zwei Prinzipien erfolgen. Entweder wird Strom direkt in Wärme umgewandelt (z.B. Heizstab im Warmwasserspeicher) oder der Strom wird genutzt, um mit einem Antrieb Wärme aus anderen Quellen zu gewinnen (z.B Erdwärme mit Wärmepumpe). PtH gilt als ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion von CO₂-Emissionen, da mit ihr überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien in Wärme umgewandelt und kurzfristig gespeichert werden kann.
Produktlebensweg (Produktlebenszyklus)
Was ist der Produktlebensweg (Produktlebenszyklus)?
Mit Produktlebensweg oder Produktlebenszyklus bezeichnet man aufeinander folgende und miteinander verbundene Stufen eines Produktsystems von der Rohstoffgewinnung oder Rohstofferzeugung bis zur stofflichen oder energetischen Verwertung oder endgültigen Beseitigung des Produktes.
Promotoren
Was sind Promotoren?
Promotoren sind Personen, die den Innovationsprozess aktiv mitgestalten und seine Durchführung durch die Überwindung von Innovationsbarrieren unterstützen. Das auf Eberhard Witte (1973) zurückgehende Promotorenmodell unterscheidet in seiner heutigen Form zwischen Macht-, Fach-, Prozess- und Beziehungspromotoren. Eine jüngere Weiterentwicklung des Promotorenansatzes ist das Konzept der Promotorennetzwerke (=Innovation Communities).
Promotorennetzwerk (Innovation Community)
Was ist ein Promotorennetzwerk (Innovation Community)?
Eine Innovation Community ist ein Netzwerk von gleich gesinnten Personen, oft aus mehreren Unternehmen und verschiedenen Institutionen. Als Promotoren arbeiten sie eng zusammen und treiben so über Organisationsgrenzen hinweg gemeinsam ein konkretes Innovationsvorhaben voran. Die Promotoren agieren auf verschiedenen Ebenen eines Innovationssystems (betriebliche Ebene, Wertschöpfungskettenebene, regionale bzw. nationale Ebene des Innovationssystems) und können ebenenübergreifend kooperieren.
Wie unterscheiden sich eine Innovation Community von anderen Formen sozialer Netzwerke? Die Innovation Community bezieht sich immer auf ein konkretes Innovationsvorhaben bzw. auf ein bestimmtes Innovationsfeld. Alle Mitglieder der Innovation Community spielen in dem betreffenden Innovationsprozess eine Promotorenrolle. Die Community-Mitglieder kooperieren eng und häufig auch informell. Sie nehmen sich als „Team“ wahr und verfügen über eine Gruppenidentität (Teamgeist).
PUE Power Usage Efficiency
Was bedeutet der PUE-Wert (Power Usage Efficiency) bei Rechenzentren?
Die Kennzahl PUE (Power Usage Efficiency) gibt an, welchen zusätzlichen Energiebedarf die Rechenzentrumsinfrastruktur benötigt. Sie ist also die zentrale Kennzahl zur Bewertung der Energieeffizienz von Rechenzentrumsinfrastruktur und des Gebäudes.
Ein PUE von 1,5 bedeutet, dass für jede Kilowattstunde (kWh), die an Server, Speicher und Netzwerkgeräte geht, eine halbe kWh zusätzlich für RZ-Infrastruktur wie Kühlung, Stromverteilung und Beleuchtung verbraucht wird. Sie zeigt also das Verhältnis zwischen dem Gesamtenergieverbrauch eines Rechenzentrums und dem Energieverbrauch der IT-Hardware.
Ein niedriger PUE-Wert gilt als effizient – doch er sollte nur als Indikator für die zusätzlichen Energieverbräuche des Gebäudes und der Kühlinfrastruktur verwendet werden – nicht für das ganze Rechenzentrum.

Warum PUE allein nicht ausreicht?
Eine niedrige PUE ist wichtig, aber sagt nicht alles über die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums aus. Erst im Zusammenspiel mit WUE, REF und ERF lassen sich die ökologischen Wirkungen des Rechenzentrumsbetriebs bewerten. Die Herausforderung liegt in der Abwägung zwischen Effizienz, Umweltwirkungen und Ressourcennutzung – für wirklich nachhaltige IT-Infrastrukturen.

Facts & Figures zu Rechenzentren in der EU
Assessment of the Energy Performance and Sustainability of Data Centres in the EU
