Wissen ist Macht. (Francis Bacon)

Pfad

Der Begriff Pfad wird im Rahmen der Evolutorischen Ökonomik als Ereigniskette im historischen Zeitverlauf verstanden.

Dabei können sehr unterschiedliche „Ereignisse“ betrachtet werden wie z.B. biologische Ereignisse (Variation, Selektion, Retention), wirtschaftliche Ereignisse (Firmengründungen, Insolvenzen, Verkaufsereignisse in definierten Märkten etc.), politische Ereignisse (Verabschiedung neuer Gesetze, Auftreten neuer Governance-Formen etc.) oder jegliche andere Art definierter Ereignisse.

Das Pfadkonzept der Evolutorischen Ökonomik fußt auf der Annahme von Kontingenz (etwas ist möglich, aber nicht beliebig) und prinzipieller Verlaufsoffenheit.

Pfadabhängigkeit

Der Begriff Pfadabhängigkeit beschreibt, dass ein Ereignis von vorangegangenen Ereignissen abhängig ist. Das Konzept der Pfadabhängigkeit besagt allgemein, dass eine kausale Wirkung von früheren Ereignissen der Ereigniskette A, B, C, D, E … auf spätere vorliegt.

Power-to-Heat (PtH)

Unter Power-to-Heat (PtH) wird die Erzeugung von Wärme durch elektrische Energie verstanden. Dies kann durch zwei Prinzipien erfolgen. Entweder wird Strom direkt in Wärme umgewandelt (z.B. Heizstab im Warmwasserspeicher) oder der Strom wird genutzt, um mit einem Antrieb Wärme aus anderen Quellen zu gewinnen (z.B Erdwärme mit Wärmepumpe). PtH gilt als ein vielversprechender Ansatz zur Reduktion von CO₂-Emissionen, da mit ihr überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien in Wärme umgewandelt und kurzfristig gespeichert werden kann.

Produktlebensweg (Produktlebenszyklus)

Mit Produktlebensweg oder Produktlebenszyklus bezeichnet man aufeinander folgende und miteinander verbundene Stufen eines Produktsystems von der Rohstoffgewinnung oder Rohstofferzeugung bis zur stofflichen oder energetischen Verwertung oder endgültigen Beseitigung des Produktes.

Promotoren

Promotoren sind Personen, die den Innovationsprozess aktiv mitgestalten und seine Durchführung durch die Überwindung von Innovationsbarrieren unterstützen. Das auf Eberhard Witte (1973) zurückgehende Promotorenmodell unterscheidet in seiner heutigen Form zwischen Macht-, Fach-, Prozess- und Beziehungspromotoren. Eine jüngere Weiterentwicklung des Promotorenansatzes ist das Konzept der Promotorennetzwerke (=Innovation Communities).

Promotorennetzwerk (Innovation Community)

Eine Innovation Community ist ein Netzwerk von gleich gesinnten Personen, oft aus mehreren Unternehmen und verschiedenen Institutionen. Als Promotoren arbeiten sie eng zusammen und treiben so über Organisationsgrenzen hinweg gemeinsam ein konkretes Innovationsvorhaben voran. Die Promotoren agieren auf verschiedenen Ebenen eines Innovationssystems (betriebliche Ebene, Wertschöpfungskettenebene, regionale bzw. nationale Ebene des Innovationssystems) und können ebenenübergreifend kooperieren.

Wie unterscheiden sich eine Innovation Community von anderen Formen sozialer Netzwerke? Die Innovation Community bezieht sich immer auf ein konkretes Innovationsvorhaben bzw. auf ein bestimmtes Innovationsfeld. Alle Mitglieder der Innovation Community spielen in dem betreffenden Innovationsprozess eine Promotorenrolle. Die Community-Mitglieder kooperieren eng und häufig auch informell. Sie nehmen sich als „Team“ wahr und verfügen über eine Gruppenidentität (Teamgeist).