Rendite für alle
Rendite für alle: So titelt die Tageszeitung taz und berichtet über die Ergebnisse des aktuellen Green Startup Monitors. Damit nimmt die Zeitung Bezug auf die „doppelte Dividende“, die nachhaltig orientierte Start-ups sowohl für ihre Kapitalgeber als auch die Gesellschaft ausschütten, wie es Borderstep-Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter in der Pressekonferenz formulierte.
Quote der Gründerinnen hoch
Auch auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit gehen grüne Start-ups voran, wie Studienautorin Dr. Yasmin Olteanu berichtete. Die Quote der Gründerinnen von grünen Start-ups ist deutlich höher als bei herkömmlichen Start-ups.
Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung jener Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups im Jahr 2020 zum zweiten Mal erstellt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Green Startup Monitor kostenlos herunterladen
Der Green Startup Monitor 2020 kann kostenlos heruntergeladen werden.
Der Artikel kann hier nachgelesen werden.
Künstliche Intelligenz für Start-up Tool
In Zusammenarbeit mit einem vierköpfigen Team des deutsch-tunesischen Tech-Start-ups Think.iT erforscht Borderstep Senior Researcher Dr. Jannic Horne zusammen mit Borderstep Researcherin Constanze Trautwein und Borderstep Senior Projektmanager Alexander Schabel das Potenzial von KI für verbesserte Bewertungsverfahren von Start-ups.
Um diese Verfahren effizienter, standardisierter und richtungssicherer zu gestalten, wird in einem Pilotprojekt mit Hilfe von Natural Language Processing das Potential der automatisierten Datenerhebung und –analyse zu innovativen Start-ups ergründet. Auch verschiedene Verfahren wie z.B. die Vektorrepräsentation von Start-ups, Netzwerkanalysen von Gründern oder Sentimentanalysen werden untersucht.
Die ersten vorliegenden Ergebnisse stimmen das Forschungsteam zuversichtlich, dass KI-gestützte Bewertungsverfahren dazu beitragen können, mehr Transparenz in der Bewertung von Nachhaltigkeitspotenzialen und – risiken von Start-ups zu schaffen.
Green Startup Monitor 2020
Der Green Startup Monitor 2020 feiert am 29. April Premiere und Sie können live mit dabei sein.Wir übertragen die Pressekonferenz per Stream.
Die weltweite Wirtschaft ist verwundbar. Das zeigt die aktuelle Krise. Die Widerstandsfähigkeit der Ökonomie muss deshalb Schwerpunkt des wirtschaftlichen Wiederaufbaus sein. Doch wie kann der Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft gelingen?
Was sind die größten Herausforderungen für grüne Startups?
Grüne Startups können in diesem Zusammenhang eine Vorbildrolle einnehmen. Sie sind ein mittlerweile bedeutender Teil des deutschen Startup-Ökosystems. Jedes fünfte deutsche Startup ordnet sich der Green Economy zu. Wie steht es um diese Startups in Deutschland? Was sind die größten Herausforderungen? Und wie meistern sie die Krise?
Gemeinsam mit dem Bundesverband Deutsche Startups veröffentlicht das Borderstep Institut in der kommenden Woche den Green Startup Monitor, um diese und andere Fragen zu beantworten. Die Pressekonferenz wird als Videokonferenz stattfinden.
Um die Videokonferenz zu verfolgen, bitte auf diesen Link klicken.
Programm Pressekonferenz, 29. April 2020
Folgende Speaker stehen Rede und Antwort:
Prof. Dr. Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH, Co-Autor Monitor
Dr. Yasmin Olteanu, Researcherin beim Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH, Co-Autorin Monitor
Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Startups
Torsten Kiedel, CFO Sono Motors
Die Videokonferenz wird moderiert von Paul Wolter, Teamleiter Politik und Kommunikation des Bundesverbandes Deutsche Startups.
Borderstep bei ZDF heute
Corona sorgt für Hochbetrieb im Internet: Dr. Ralph Hintemann, Experte für das Thema Digitalisierung bei Borderstep, kommentiert die Folgen dieser Entwicklung in einem Beitrag der Nachrichtensendung ZDF heute.
Autor Stefan Schlösser beschäftigt sich darin mit der Frage, welche Auswirkungen die aktuelle Krise auf die CO2-Bilanz hat. Wie wirken sich Homeoffice und Streaming-Marathon auf das Klima aus?
Die Sendung vom 2. April 2020 kann hier angesehen werden (Beitrag „Hochbetrieb im Internet“ ab 06:42).
Projekt GO forciert die Wärmewende
Wie kann der Staat aktiv die Verbreitung von radikalen Umweltinnovationen unterstützen? Das Borderstep-Vorhaben GO hat zum Ziel, diese Frage am Beispiel der Wärmewende zu beantworten. In der Region Hannover wird durch verschiedene Interventionen versucht, die regionale Wärmewende richtungssicher in Schwung zu bringen.
Erster Schritt ist eine Erfassung der vorhandenen regenerativen Wärmepotenziale, im zweiten Schritt wird versucht, diese ins lokalpolitische Gespräch zu bringen. Borderstep wirkt hier nicht nur aktiv mit, sondern beobachtet und dokumentiert den Prozess um daraus für die Governanceforschung zu lernen. Neues dazu bald auf der Projekt-Website zu Go.
ArKol: Wenn Häuserfassaden Wärme erzeugen
Ein interessanter Versuch läuft derzeit im südhessischen Ober-Ramstadt: Unter dem Projektnamen ArKol werden an einer Gebäudefassade des Baufarben- und Dämmsystem-Herstellers DAW SE neuentwickelte solarthermische Streifenkollektoren auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft.
„ArKol“ steht dabei für „Architektonisch hoch integrierte Fassaden-Kollektoren“ – ein Forschungsprojekt unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Kooperation mit dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit, der DAW SE, dem Priedemann Facade-Lab, dem Kompetenzzentrum Ausbau und Fassade sowie dem Institut für Baukonstruktion Lehrstuhl 2 (IBK2) der Universität Stuttgart. Gefördert wird dieses Vorhaben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Häuserfassaden zur Wärmeerzeugung
Die Nutzung von Häuserfassaden zur Wärmeerzeugung sind ein unerlässlicher Schritt auf dem Weg hin zur Energiewende. Die unter dem Projektnamen „ArKol“ neuentwickelten Streifenkollektoren für Fassaden bieten gegenüber der bekannteren solaren Nutzung von Dachflächen eine Reihe von Vorteilen. So passt beispielsweise das Einstrahlungsprofil bei Heizungsunterstützung der Innenräume besser zum tatsächlichen Energieverbrauch. Dies ist vor allem im Winter der Fall. Dann steht die Sonne niedriger. Dadurch wird die Fassade in einem günstigeren Winkel angestrahlt als das Dach. Die Folge: Die Kollektoren fangen mehr Sonnenlicht und machen den Ertrag für den höheren Heizbedarf nutzbar.
Im Sommer wiederum ist der Bedarf an Wärme deutlich verringert und beschränkt sich im Wesentlichen auf die Trinkwarmwassererwärmung. Der durch Kollektoren auf dem Dach erzeugte überschüssige Ertrag könnte nicht abgerufen werden. Dadurch heizen sich die Kollektoren stark auf. Das bedeutet eine starke Belastung des Materials und des Solarfluids. Demgegenüber unterliegen Fassadenkollektoren im Sommer durch die geringere Sonneneinstrahlung an der Wand einer geringeren Materialbelastung als auf dem Dach, was eine längere Lebensdauer ermöglicht.
Flächenpotenzial für Wärmegewinnung
Ein weiterer, wichtiger Punkt bezieht sich auf die bauliche Situation vor allem im urbanen Raum. Hier steht an Häuserfassaden gerade von hohen Gebäuden vielerorts wesentlich mehr Fläche zur Verfügung als auf den Dächern. Diese werden oft auch noch für die Überfahrt von Fahrstuhlschächten und weitere technische Aufbauten benötigt. Somit ist das Flächenpotenzial für die Wärmegewinnung um ein Vielfaches höher als bei Dachkollektoren. Auch hinsichtlich der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind Fassadenkollektoren für Planer, Architekten und Bauherren interessant, z. B. für Mehrfamilienhäuser: Bei Gebäuden lassen sich die Erträge regenerativer Energien mit der Primärenergiebilanz verrechnen. Deshalb ermöglichen diese Kollektoren den Einsatz geringerer Dämmstoffstärken bei der Wärmedämmung für gleichwertige Dämmungseffekte (sogenannte „U-Werte“). Außerdem entfällt der oftmals nicht gewollte „Schießscharteneffekt“ durch den Einsatz voluminöser Dämmmaterialien. Das ist jedoch nicht der einzige gestalterische Mehrwert.
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
Das Neue am Konzept des Streifenkollektors sind die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten gepaart mit einer vereinfachten Hydraulikplanung und Montage. Im Gegensatz zu bisherigen Kollektoren nämlich bieten diese vergleichsweise leicht montierbaren Streifenkollektoren eine hohe Flexibilität hinsichtlich Größe, Farbe, Abstand, Anzahl und Ausrichtung an der Fassade. Der Bereich zwischen den einzelnen Kollektoren lässt sich problemlos zur architektonischen Gestaltung der Fassade mit verschiedenen Materialien nutzen. Somit erschließt sich bei der Nutzung der Fassade eine komplette weitere Dimension: Neben Wetterschutz und „Gesicht“ eines Gebäudes kommt nun noch die Energiegewinnung hinzu.
Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich genau? Am Demonstrationsobjekt in Ober-Ramstadt wurden die von Firma Wagner Solar gefertigten Streifenkollektoren an einer Unterkonstruktion einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) befestigt. Ganz ohne komplizierte Hydraulik und mit vielen Möglichkeiten der Anordnung. Eine geeignete Unterkonstruktion lässt sich sowohl an Neubauten wie etwa auch problemlos im Rahmen einer Sanierung installieren, und vor allem auch mit Wärmedämm-Verbundsystem-Fassaden kombinieren. Die schlanken, streifenförmigen Kollektoren selbst werden anschließend „trocken“ mit einem Sammelkanal, der gleichzeitig als Montageschiene fungiert, verbunden. Die gewonnene Wärme innerhalb des Kollektors wird dabei über Wärmerohre (sogenannte „Heatpipes“) zur Seite transportiert und über die verschraubte Anschlussstelle an den Sammelkanal übertragen. Da die einzelnen Kollektoren somit keinen hydraulischen Anschluss benötigen, erklärt sich ihre einfache und flexible Handhabung.
„Plug&Play“-Lösung spart Bauzeit
Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang: Diese „Plug & Play“-Lösung spart zudem Bauzeit durch geringeren Abstimmungsbedarf der betroffenen Gewerke während der Ausführung. Dadurch ist es auch Fassadenbauern, Stuckateuren und Malern möglich, solche „haustechnischen“ Systeme in der Fassade umzusetzen. Wie übliche Solarkollektoren weisen auch die Streifenkollektoren eine Wärmedämmung sowie Frontverglasung auf. Sie nutzen spektralselektiv beschichtete Absorber. Mit ihnen lässt sich viel Solarstrahlung gewinnen. Die Wärmeverluste bleiben dabei gering.
Fazit: Neben den positiven Auswirkungen auf die Umwelt durch die Nutzung erneuerbarer Energie ohne CO2– Ausstoß bietet dieses System ein hohes Maß an architektonischem Gestaltungsspielraum für Häuserfassaden. Dazu kommt der Image-Gewinn für Planer, Bauherren, Architekten und ausführenden Unternehmen durch die Verwendung zukunftsorientierter, innovativer Konzepte auf dem neuesten Stand der Technik. Aktuell finden ergänzend dazu bereits weitere Forschungen mit dem Ziel der energetischen Fassadennutzung statt. Soll die Energiewende gelingen, lohnt es sich also in vielerlei Hinsicht, dieses Projekt im Auge zu behalten.
Windnode: Energiesparen im Gebäude
Energiesparen im Gebäude – das ist das Thema des Borderstep-Forschungsprojekts WindNODE. Wie können Wohnquartiere zur zukünftigen Energieversorgung beitragen? Das wird im WindNODE-Versuchsquartier Prenzlauer Berg praktisch erprobt. Wie das genau funktioniert, erläutert ein aktueller Filmbeitrag.
Entrepreneurshipforschung trifft sich in Flensburg
Gipfeltreffen der Entrepreneurshipforschung: Der von Borderstep-Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter geleitetete FGF-Arbeitskreis „Sustainable Entrepreneurship“ traf sich in der vergangenen Woche in Flensburg. Gastgeber des diesjährigen gemeinsamen Treffens mit dem FGF-Arbeitskreis Social Entrepreneurship (Leitung Prof. Matthias Raith, Otto von Guericke Universität Magdeburg) war Prof. Dirk Ludewig (Dr. Werner Jackstädt-Zentrum für Unternehmertum und Mittelstand Flensburg, Hochschule Flensburg) .
Höhepunkt des Frühjahrstreffen war ein Kamingespräch im Fishbowl-Format. Hier diskutierte die Spitze der Entrepreneurshipforschung in Deutschland mit Tobias Goldschmidt, Staatssekretär des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein eine Vielzahl spannender Fragen: Welche politischen Voraussetzungen und Strukturen braucht es, um die transformativen Prozesse Klimaschutz und Digitalisierung zu gestalten? Wie können (nachhaltige und soziale) Start-ups stärker an der Lösung politischer Herausforderungen mitwirken? Wie kann es gelingen, dass Digitalisierung gelingen, ohne Nachhaltigkeit zu kannibalisieren?
Das Fazit der Teilnehmenden: ein dynamischer, informativer und vor sehr offener Austausch und ein überaus erfolgreiches Arbeitskreistreffen. Staatssekretär Tobias Goldschmidt betonte im Nachgang, wie wichtig die „volle Power der Marktwirtschaft“ und ein „neues Verständnis von Unternehmertum“ sei, um auf schnellstem Wege klimaneutral zu werden.
Future Energies Science Match: Jetzt als Film
Borderstep kuratierte für die Veranstaltung Future Energies Science Match 2019 die Session Start-up Dialog.
Der Energieforschungsgipfel des Landes Schleswig-Holstein fand zum dritten Mal in Kiel statt. Borderstep-Researcherin Dr. Yasmin Olteanu diskutierte mit innovativen Start-ups das Thema nachhaltiges Gründen.
Jetzt ist ein Film veröffentlicht worden, in dem auch Yasmin Olteanu zu Wort kommt.
Parlamentarischer Abend zum Klimaschutz im Gebäude
Im September legte die Bundesregierung mit den Eckpunkten zum Klimaschutzprogramm 2030 ihren Plan vor, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen: Ziel ist, dass Deutschland 55 Prozent weniger klimaschädliche Treibhausgase wie CO2 bis 2030 ausstößt. Um das zu erreichen, ist unter anderem im Gebäudesektor angesichts des großen Anteils der Raumwärme am Endenergieverbrauch in Wohngebäuden noch viel zu tun.
Welchen Beitrag intelligente Gebäudetechnik an der CO2-Reduktion leisten kann, stand beim Parlamentarischen Abend der Wirtschaftsinitiative Smart Living zum Thema „Digitale und bezahlbare Lösungen für den Klimaschutz im Gebäude“ am 10. Dezember in Berlin im Mittelpunkt. Das Borderstep Institut hatte hierfür die Zahlen berechnet.
Lösungen aus Deutschland überzeugen durch Datenschutz und Sicherheit
Die Chancen der digitalen Gebäudeautomationssysteme müssen besser genutzt werden, betonte Staatssekretär Andreas Feicht aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zum Auftakt. Wenngleich andere Länder in einigen Smart-Living-Bereichen bereits weiter vorangeschritten sind, überzeugen die Lösungen von Anbietern aus Deutschland vor allem durch Datenschutz und Sicherheit. Neben den Stärken wie den hohen Datenschutzanforderungen kann Deutschland vor allem durch innovative Konzepte punkten.
Borderstep berechnet 7 Millionen Tonnen CO2 Einsparpotenzial
Die Möglichkeiten für Unternehmen aus Deutschland unterstrichen auch Hans-Georg Krabbe, Vorsitzender des Lenkungskreises der Wirtschaftsinitiative Smart Living und Vorstandsvorsitzender ABB Deutschland AG, und Ingeborg Esser, Vorsitzende des Strategiekreises der Wirtschaftsinitiative Smart Living und Hauptgeschäftsführerin Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW). Der Gebäudeautomationsbereich ist, anders als der Markt für Unterhaltungselektronik, noch nicht durch ausländische Firmen beherrscht, so dass sich hier große Chancen für deutsche Anbieter bieten.
Mehr Energieeffizienz durch Förderung von digitalen Systemen
Davon können nicht nur die Unternehmen, sondern vor allem auch die Anwender und letztendlich die gesamte Gesellschaft maßgeblich profitieren: Nach Berechnungen des Borderstep Instituts können allein durch die Gebäudeautomation bzw. Energiemanagement über sieben Millionen Tonnen CO2 bis 2030 eingespart werden (bei einer Wohnflächen-Sanierungsrate von 4 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern und 6 Prozent bei Mehrfamilienhäusern). Bereits mit geringen Investitionen können hier große Energieeinsparungen erzielt werden, von denen besonders auch Mieter profitieren. Die Wirtschaftsinitiative fordert dafür in ihrem Positionspapier zum Gebäudeenergiegesetz unter anderem eine Zuschussförderung von „digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung“ auch für vermietete Wohnungen, die Ergänzung der Betriebskosten-Verordnung bezüglich der Umlagefähigkeit der Kosten für die Miete und anderer Arten der Gebrauchsüberlassung einer Ausstattung mit Gebäudeautomationssystemen, sowie die Anrechenbarkeit von Gebäudeautomation (GA) mit Hilfe der GA-Effizienzfaktoren A und B.
Der Parlamentarische Abend präsentierte praxiserprobte Beispiele
Der Parlamentarische Abend machte anhand unterschiedlicher Beispielprojekte aus dem Neubau- und Bestandsbau-Bereich auch deutlich, wie Smart-Living-Technologien sich in der Praxis bewähren: So konnten bereits durch den preiswerten Einsatz von Einzelraumsteuerung in 250 Sozialwohnungen im Landkreis Leer 35 Prozent Energieeinsparungen erreicht werden. Umfassendere Projekte mit der energietechnischen Aufrüstung von ganzen Wohnquartieren wie das BMWi-Projekt Windnode haben Heizenergieeinsparungen in Höhe von 24 Prozent ermöglicht (siehe auch das Video WindNODE: Das Versuchsquartier Prenzlauer Berg). Im Rahmen des Quartierprojektes „REnnovates“ (EU Horizon 2020 Programm) konnte eine Reduktion des Energieverbrauchs in Höhe von 60 Prozent und eine Steigerung der Energieeffizienz zwischen 40-50 Prozent erzielt werden.
Smart Living darf kein nice-to-have sein
Auch in der abschließende Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Timon Gremmels (SPD), Dr. Ingrid Nestle (Bündnis 90/ Die Grünen), Prof. Martin Neumann (FDP) und Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) sowie Ingeborg Esser und Ralf Christian, Mitglied des Lenkungskreises der Wirtschaftsinitiative Smart Living und Top Executive Circle Siemens AG, herrschte Einstimmigkeit über die Notwendigkeit von intelligenter Gebäudeautomatisierung: „Smart Living darf kein nice-to-have sein“, formulierte Gremmels. Notwendig sei vor allem ein übergreifendes Gesamtkonzept, um die enormen Potenziale zu erschließen. Teil dessen müsse auch eine noch stärkere Sensibilisierung für die Vorteile von Smart Living sein. „Die Effekte müssen mess- und fühlbar sein“, so Neumann.