Minderung von Treibhausgasen durch intelligente Gebäudetechnik
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Entwicklung von Diffusions- und Kommunikationsstrategien für intelligente Gebäudetechnik (DiKoMo)

  • 12/2021 - 12/2023

Logo DiKoMoIntelligente Gebäudetechnik kann den Energieverbrauch in Wohngebäuden deutlich senken. Möglich ist das z. B. durch eine bedarfsgerechte Erzeugung von Wärme für Heizung und Warmwasser durch Gebäudeautomation.

Dritte Säule der Energiewende

Gebäudeautomation ist neben baulichen Maßnahmen (Dämmung) und einer emissionsarmen Wärmeversorgung (z.B. Wärmepumpen Quellen) die dritte und entscheidende Säule der Energiewende im Gebäudesektor.

Für die klimapolitischen Ziele in diesem Sektor (Minderung der Treibhausgase bis 2030 um 66 Prozent) kommt intelligenten Gebäudetechnik eine große Bedeutung zu. Da ausschließlich mit Sanierung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien dieses Ziel in der Kürze der Zeit nicht erreichbar ist.

Doch auch für die Planung von Modernisierungsmaßnahmen ist Gebäudeautomation eine wichtige Voraussetzung. Denn je geringer der Heizwärmebedarf eines Gebäudes vor der Sanierung ist, desto effizienter können Dämmungen oder Wärmepumpen darauf abgestimmt werden.

Fehlendes Wissen ist größtes Hemmnis

Trotz vieler erfolgreicher Einsatzbeispiele zeigt sich, dass es Vorbehalte und Hemmnisse gegen den Einsatz der intelligenten Gebäudetechnik gibt. Dies sind z.B.

  • Befürchtungen zur mangelnden Wirtschaftlichkeit der Systeme,
  • unzureichender Datenschutz oder auch die
  • Komplexität und Leistungsfähigkeit der Produkt- und Serviceangebote.

Das Vorhaben DiKoMo hat gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft und Planenden die Hemmnisse für den Einsatz von Gebäudeautomation untersucht. Dazu wurden zahlreiche Gespräche mit Wohnungsunternehmen, Technikanbietern sowie Planerinnen und Planern geführt. Parallel wurden Umsetzungsvorhaben von Gebäudeautomation analysiert, um aus Erfolg und Hemmnissen zu lernen.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass der schleppende Einsatz von Gebäudeautomation weniger durch die Technik selbst verursacht wird, als vielmehr durch fehlendes Wissen zur ihrer Funktionsweise und ihren Einsatzmöglichkeiten.

Nutzer-Investor-Dilemma überwinden

Hinzu kommt, dass wie bei anderen Effizienzmaßnahmen im Mietwohnungsbau, die Gebäudeautomation dem Nutzer-Investor-Dilemma unterliegt. Das bedeutet, dass die Mietenden zwar von gesteigerter Energieeffizienz durch Gebäudeautomation profitieren, die Kosten für die Technik aber hauptsächlich die Vermietenden tragen. Dadurch sind die Anreize für notwendige Investitionen gering.

Nutzer-Investor-Dilemma

Im Projekt DiKoMo wurden zwei Lösungsvorschläge entwickelt:

  • Ein Leitfaden zur Gebäudeautomation, der interessierten Wohnungsunternehmen und Planenden einen kompakten Einstieg in Begriffe, Funktionsweise und Einsatzgebiet der Technik ermöglicht. Ein Checkliste erlaubt zu beurteilen, ob sich der Einstieg in die Technik lohnt und welche Schritte für die Planung und Umsetzung wichtig sind.
  • Ein Policy Brief Gebäudeautomation und Energiemanagement, der sich an Politik, Verbände und Transferorganisationen richtet. In ihm werden Vorschläge für eine Überwindung des Nutzer-Investor-Dilemmas sowie eine Anpassung der staatlichen Förderung von Effizienzmaßnahmen im Gebäudesektor gemacht.

Die Lösungen sollen die Verbreitung von Gebäudeautomation fördern und damit einen Beitrag der Digitalisierung zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor leisten.


Das Vorhaben DiKoMo wurde gemeinsam von den Forschungspartnern Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) bearbeitet. Assoziierte Partner waren zudem der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) e.V. sowie das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. Daneben nahmen mehrere Wohnungsunternehmen sowie Verbände und Netzwerkpartner an dem Vorhaben teil.

Projektergebnisse

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