Brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Gründungsförderung?
  • © Rolf Schulten
  • © Rolf Schulten
  • © Rolf Schulten
  • © Rolf Schulten

StartGreen: Neue Ansätze nachhaltiger Gründungsförderung

Fachforum 1, Borderstep Impact Forum 2017

  • 15.05.2017, 14 - 16 Uhr
  • Harnack-Haus, Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft, Ihnestr. 16-20, 14195 Berlin-Dahlem

Gemeinsame Veranstaltung des Borderstep Instituts und des Bundesverbandes Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ)

Session Chair Alexander Schabel, Borderstep Institut


Zahlen und Fakten

Bei rund 17 Prozent liegt der Anteil grüner Gründungen an allen Betriebsgründungen in Deutschland mittlerweile. Das zeigt der Borderstep Green Economy Gründungsmonitor 2015. Der Querschnittssektor Green Economy (Erneuerbare Energien, Energie- und Ressourceneffizienz, Elektromobilität, grüne Informationstechnik, Kreislaufwirtschaft u.a.) ist damit nach dem Handel heute bereits das größte Gründungsfeld in Deutschland.

Grüne Gründungen sind damit sowohl innovationspolitisch als auch mit Blick auf Energiewende und Klimaschutz von hoher Bedeutung. Längst sind Aspekte der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit ein Erfolgsfaktor für Start-ups in anderen Gründungsfeldern, ob im Bereich Digitalisierung, Medizin, Gesundheit oder Dienstleistungen.

Nachhaltigkeit in der Gründungsförderung verankern

Zum Einstieg in das Fachforum wies der Borderstep-Gründer Klaus Fichter darauf hin, dass die Gründungsförderung den Megatrend Nachhaltigkeit bislang nur punktuell aufgegriffen hat. Auch wenn es bereits vorbildliche Angebote für grüne Gründerinnen und Gründer gibt, werden in einem Großteil der staatlichen und privatwirtschaftlichen Gründungsförderprogramme nur wenige nachhaltigkeitsrelevante Zielsetzungen aufgegriffen.

Good Practice aus Berlin und Brandenburg

Dass es durchaus auch anders gehen kann, zeigte sich in der darauffolgenden Kurzvorstellung von Good Practice-Ansätzen nachhaltiger Gründungsförderung. So verwies Dirk Maass, Projektleiter IBB Business Team GmbH, Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg (BPW), auf die seit 2011 bestehende Verankerung nachhaltigkeitsrelevanter Fragestellungen als integralem Bestandteil des BPW Handbuchs.

Der Leiter des Berliner Büros von InnoEnergy, Dr. Dirk Bessau, erläuterte die vielfältigen Investitionsmöglichkeiten in innovative grüne Start-ups in ganz Europa.

Schließlich berichtete Andreas Jonas, Geschäftsführer der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft Märkisch-Oderland, von dem in seinem Hause entwickelten Projekt „Green Companies“ als innovativem Unterstützungssystem für grüne Gründer im ländlichen Raum.

StartGreen: Allianzen schmieden

Moderiert durch Alexander Schabel vom Borderstep Institut diskutierten die drei anschießend, ob Deutschland spezielle Förderprogramme für grüne Start-ups oder mehr Nachhaltigkeitselemente in klassischen Gründungsförderprogrammen benötigen.

Das Podium wurde dabei ergänzt durch Regierungsdirektorin Nilgün Parker vom Bundesumweltministerium (BMUB). In ihrem Plädoyer für eine engere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Förderakteure unterstrich sie die besondere Notwendigkeit einer Stärkung der Green Economy.

Dr. Matthias Wittstock vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), sowie Dr. Bertram Dressel, Präsident Bundesverband Deutscher Innovations-, Gründer- und Technologiezentren e.V., verwiesen auf die Vielfalt bestehender und geplanter Gründungsinitiativen und unterstrichen ebenfalls ihre Bereitschaft, neue Allianzen und Partnerschaften einzugehen.

Das Borderstep Institut wird diese Bemühungen weiter verfolgen und bedankt sich für den anregenden Austausch im Rahmen dieses Fachforums.