Vorbehalte gegen Gebäudeautomation abbauen

Expertenbefragung zu Gebäudeautomation

Das Borderstep Institut und das Berliner Institut für Sozialforschung haben im Rahmen des DiKoMo-Projektes von Juni bis August 2022 eine leitfadenbasierte Expertenbefragung durchgeführt.

Ziel dieser Gespräche war es, ausgewählte Expertinnen und Experten, die für den Diffusionsprozess von Gebäudeautomation von Bedeutung sind, zu ihrer Erfahrung mit der Technik zu befragen. Die Auswertung der Expertenbefragung soll helfen, Vorbehalte und Hemmnisse gegen den Einsatz der Technik abzubauen.

Der Bericht Ergebnisse der zweiten Expertenbefragung zu Einflussfaktoren und Diffusionspfaden von Gebäudeautomation fasst die Ergebnisse zusammen. Er steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Dritte Säule der Energiewende

Intelligente Gebäudetechnik kann den Energieverbrauch in Wohngebäuden deutlich senken. Möglich ist das z. B. durch eine bedarfsgerechte Erzeugung von Wärme für Heizung und Warmwasser durch Gebäudeautomation.

Die Technik gilt, neben baulichen Maßnahmen (Dämmung) und der Dekarbonisierung von Energieträgern (Ersatz von Erdöl und Erdgas durch regenerative Quellen), als dritte Säule der Energiewende im Gebäudesektor.

Für die klimapolitischen Ziele in diesem Sektor (Minderung der Treibhausgase bis 2030 um 66 Prozent) kommt ihr eine große Bedeutung zu, denn ausschließlich mit Sanierung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien ist dieses Ziel in der Kürze der Zeit nicht erreichbar.

Vorbehalte trotz erfolgreicher Einsatzbeispiele

Trotz vieler erfolgreicher Einsatzbeispiele von intelligenter Gebäudetechnik zeigt sich jedoch, dass es zahlreiche Vorbehalte und Hemmnisse gegen den Einsatz gibt. Dies können z.B. Befürchtungen zur mangelnden Wirtschaftlichkeit der Systeme, unzureichender Datenschutz oder auch die Komplexität und Leistungsfähigkeit der Produkt- und Serviceangebote sein.

Über das Projekt DiKoMo

Das Vorhaben DiKoMo analysiert gemeinsam mit Wohnungsunternehmen und Mietenden die Ursachen dieser Hemmnisse. Das DiKoMo-Team entwickelt Diffusions– und Kommunikationsstrategien, die bei einer Entscheidung über den Einsatz von intelligenter Gebäudetechnik unterstützen.

Darüber hinaus sollen Intermediäre (Verbände der Wohnungswirtschaft und der Energieberatung) einbezogen werden, die durch ihre Beratung Einfluss auf die Auswahl von Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasen in Wohngebäuden haben.

Mithilfe der Diffusions- und Kommunikationsstrategien sollen in der Wohnungswirtschaft weitere deutliche Beiträge zu Emissionsminderung mobilisiert werden.