Ressourcenschonende Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik

ProdIKT: Material- und Energieverbrauch in Rechenzentren

Produktbezogene Ansätze in der Informations- und Kommunikationstechnik

  • bis 12/2009

Die Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bildet die technische Basis für die Informations- und Wissensgesellschaft. Dabei leistet die IKT in vielen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen einen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen und zur Reduzierung von klimarelevanten Emissionen. Gleichzeitig ist die Herstellung, Nutzung und Entsorgung von IKT auch mit Energie- und Materialverbräuchen und entsprechenden Umweltbelastungen verbunden.

Verbraucherinnen und Verbraucher können mit umweltgerechtem Verhalten den Ressourcen- und Energieverbrauch erheblich reduzieren. Allerdings haben die bereits existierenden umwelteffizienten Produkte bisher nur geringe Marktanteile, und selbst kostenneutrale und -sparende Effizienzmaßnahmen werden oft nicht realisiert. War früher die zu langsame Vermarktung von Produktentwicklungen das Problem („time to market“), ist es heute die zu langsame Diffusion im Markt („time to consumer“). Angesichts von Klimawandel und der öffentlichen Debatte darüber, welchen Beitrag Verbraucher zum Klimaschutz und zum schonenden Umgang mit Ressourcen leisten können, gibt es erste Anzeichen für ein Umdenken bei den Verbrauchern. Waren bisher Leistungsfähigkeit und Preis die mit Abstand wichtigsten Kaufkriterien, so schauen die Kunden nun verstärkt auf die Energieeffizienz.

Ziel war es, Informationen zusammenzustellen und praktische Tipps zu geben, die Verbraucher und Verbraucherinnen bei Kauf und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik unterstützen. Dazu wurde eine Broschüre erstellt, die bewährte Empfehlungen zur ressourcenschonenden Nutzung von IKT vermittelt und neu bündelt.

Der Energieverbrauch von Rechenzentren in Deutschland hat sich im Zeitraum von 2000 bis 2008 mehr als verdoppelt und wird ohne zusätzliche Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz bis 2013 auf rund 15 TWh ansteigen (Fichter 2008). Während über den Energieverbrauch von Rechenzentren bereits Daten und Prognosen vorliegen, ist über den Materialbestand und den Materialbedarf von Rechenzentren bis dato wenig bekannt.

Vor dem skizzierten Hintergrund wurden folgende Ziele verfolgt:

  • Bestandsaufnahme der in Rechenzentren festgelegten Materialien (Bezugsjahr 2008)
  • Prognose der in den Rechenzentren festgelegten Materialien für die Jahre 2010 und 2015 unter Berücksichtigung anwendungsspezifischer und technologiebezogener Trends
  • Darstellung des Zusammenhangs Rechenleistung, Energieverbrauch, Materialeinsatz – ggf. aufzeigen von Zielkonflikten bezüglich der Steigerung der Materialeffizienz
  • Darstellung von Ressourcenschonungspotentialen und alternativen Entwicklungspfaden zur Materialeinsparung einschließlich eines effizienten Recyclings von Funktionsmaterialien
  • Erarbeitung von Handlungsoptionen und Empfehlungen zur Steigerung der Materialeffizienz für Forschung, Industrie und Politik unter Abwägung der Aspekte der Rechenleistung, des Energieverbrauchs und des Materialeinsatzes.

Weitere Ergebnisse und Erkenntnisse finden Sie in den Projektergebnissen.

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