Klimaschutz durch digitale Technologien ist kein Selbstläufer
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Klimaschutz durch digitale Technologien

Metastudie zu Chancen und Risiken

  • 04/2020 - 05/2020

Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft und alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens grundlegend. Digitale Technologien wirken sich auf zwei Arten auf die Umwelt aus und zwar direkt und indirekt.

Zu den direkten Umweltauswirkungen zählen die Ressourcenverbräuche und Emissionen, welche durch Herstellung, Verwendung und Entsorgung der Hardware verursacht werden.

Bei indirekten Umwelteffekten werden durch die Anwendung der Technologie induzierte Veränderungen von Konsum- und Produktionsmustern und die daraus resultierenden ökologischen Auswirkungen dieser Veränderungen betrachtet.

Sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen werden seit rund zwei Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht und diskutiert. Seit im Zuge der Klimadebatte auch die durch digitale Technologien verursachten Treibhausgas (THG)-Emissionen ins Medieninteresse gerückt sind, ist das öffentliche Interesse an entsprechenden Ergebnissen stark angestiegen.

Basierend auf bereits durchgeführten Studien aus Wissenschaft und Praxis, verfolgte diese Kurzstudie im Auftrag des Bitkom zwei Ziele:

  1. Ermittlung des aktuellen Wissensstands zum THG-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus digitaler Hardware. Daraus ableitend Erkenntnisgewinnung über wesentliche Ansatzpunkte zur Reduzierung dieser Klimawirkungen (Green ICT).
  2. Ermittlung von Handlungsfeldern digitaler Technologien, die zur Reduzierung der THG-Emissionen beitragen können (Green through ICT). Unter Berücksichtigung der Frage, welche klimaschädlichen Wirkungen von digitalen Technologien ausgehen können und wie sie sich reduzieren lassen.

Kurz und knapp

  • Treibhausgas-Emissionen der IKT: Etwa 1,8 bis 3,2 Prozent der globalen Emissionen von Treibhausgasen sind auf Herstellung und Betrieb digitaler Geräte und Infrastrukturen zurückzuführen. Rechenzentren und Kommunikationsnetze sind jeweils für etwa 15 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der überwiegende Anteil (70 Prozent) der Emissionen wird durch die Endgeräte in Haushalten und Unternehmen verursacht.
  • Einsparpotenziale durch Digitalisierung: Durch digitale Technologen könnten große Mengen der globalen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden – einzelne Studien berechnen Einsparpotenziale von bis zu 20 Prozent. Die Digitalisierung führt aber auch durch neue Produkte und mehr Wachstum zu steigenden Treibhausgasemissionen. Wie der Gesamt-Effekt aussieht, hängt deutlich von der Entwicklung der wirtschaftlichen und regulativen Rahmenbedingungen ab. Hohe Klimaschutzpotenziale der Digitalisierung werden in den Sektoren Energie, Gebäude sowie Mobilität und Transport gesehen.

Die Studie steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

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