Entwicklung des IKT-bedingten Strombedarfs in Deutschland
Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Der Energiebedarf der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ist in der letzten Dekade kontinuierlich angestiegen und entsprach im Jahr 2007 bereits mehr als zehn Prozent des bundesweiten Energiebedarfs. Um die aktuelle Höhe des Energiebedarfs der IKT in Deutschland zu bestimmen, wurde im Januar 2015 eine Studie beim Fraunhofer IZM und beim Borderstep Institut vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragt.
Die Studie bewertet die sich dynamisch verändernde IKT-Landschaft in Bezug auf ihren Strombedarf, identifiziert aktuelle Trends, gibt eine Prognose des zukünftigen IKT-bedingten Strombedarfs bis zum Jahr 2025 ab und legt Handlungsempfehlungen für eine Verringerung des IKT induzierten Strombedarfs vor. Betrachtet werden die IKT-Bereiche Rechenzentren, Telekommunikation, Arbeitsplatz-IT, IKT in Haushalten, IKT in der Öffentlichkeit und Gebäudeversorgung.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der jährliche Energiebedarf der IKT in Deutschland im Zeitraum von 2010 bis 2015 von 56,0 TWh auf 47,8 TWh um etwa 15 Prozent gesunken ist. Dieser abnehmende Trend wird sich mittelfristig bis zum Jahr 2020 noch fortsetzen und dann von 45,2 TWh wieder leicht auf 46,2 TWh in 2025 ansteigen. Diese Absenkung ist insbesondere auf deutlich energieeffizientere Endgeräte zurückzuführen. Vor allem durch die europäische Regulierung zu Standby und Produktkennzeichnung wurden hier deutliche Verbesserungen erreicht. Der Energiebedarf verlagert sich aber zunehmend vom Endgerät in die Rechenzentren und Netze. Zwischen 2010 und 2025 ist mit einem Anstieg des Energiebedarfs der Netze um 34 % auf 8,6 Mrd. kWh und des Energiebedarfs der Rechenzentren sogar um 56 % auf 16,4 Mrd. kWh zu rechnen.