Transparenz für Nachhaltige Entwicklung
Impulse für Lernprozesse in der Wertschöpfungskette und im Verbraucherverhalten
Am 26. und 27. September richten die Universität Göttingen, die Hochschule Darmstadt und die Sonderforschungsgruppe Institutionenanalyse (sofia) die Tagung „Transparenz für Nachhaltige Entwicklung — Impulse für Lernprozesse in der Wertschöpfungskette und im Verbraucherverhalten“ in der Tagungsstätte Loccum aus.
Dr. Jens Clausen, Senior Researcher und Leiter des Borderstep Büros in Hannover, referiert auf dieser Tagung zum Thema „Die Grenzen der Wirkung von Informationsinstrumenten: ein Vergleich der Diffusionsdynamik in den Feldern Ernährung, regenerative Energien und Energieeffizienz“. Der Vortrag basiert auf Ergebnissen des UBA-Projektes Umweltinnovationen und ihre Diffusion als Treiber der Green Economy, welches gegenwärtig abgeschlossen wird.
Worum geht es bei der Tagung „Transparenz für nachhaltige Entwicklung“?
Information und Transparenz geben Konsumenten und Produzenten die Möglichkeit, ihre Nachfrageentscheidungen in den Wertschöpfungsketten am Ziel der Nachhaltigen Entwicklung auszurichten. Auch staatliche Stellen sind auf ausreichende Informationen angewiesen, wenn sie Rahmenbedingungen formulieren und Impulse setzen wollen.
Aus Unternehmensperspektive ist die Bereitstellung solcher Informationen jedoch häufig nicht unproblematisch: Sie kann erheblichen Aufwand und Kosten verursachen, die Flexibilität des Einkaufs von Vorprodukten und der Produktion erschweren oder durch die Offenlegung von Betriebsgeheimnissen die Wettbewerbsposition beeinflussen. Immerhin kann die Digitalisierung die Kosten für die Informationsbereitstellung senken.
Durch erhöhte Transparenz ergeben sich aber auch Chancen für Unternehmen, da sie das Lieferkettenmanagement verbessern und nachhaltigkeitsorientierte Lösungsansätze den Nachfragern klarer kommunizieren können. Innovationen auch im Produktdesign haben so höhere Chancen, sich am Markt durchzusetzen.
Aus Verbraucherperspektive sind Nachfrageimpulse eher zu erwarten, wenn die Informationsbereitstellung die Verhaltensmuster, Präferenzen und Wahrnehmungsraster der Konsumenten berücksichtigt. Auch hier eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten.
Was soll diskutiert werden?
Wie lässt sich eine faire „Daten-Verkehrsordnung“ ausgestalten, die die neuen Möglichkeiten erhöhter Transparenz, die berechtigten Geheimhaltungsinteressen sowie die Nutzen-/Kostenerwägungen der Unternehmen in einen Ausgleich mit Steuerungszielen und Informationsbedarfen der Gesellschaft bringt? Welche Rolle können intermediäre Organisationen aus Gesellschaft und Verwaltung spielen, um Hemmnisse zu überwinden?
Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und über das Projekt FONA – Sozial-ökologische Forschung (BMBF).
Hier finden Sie das vollständige Programm.