Innovation Communities für die Energiewende
Fachforum 2, Borderstep Impact Forum 2017
Gemeinsame Veranstaltung des Borderstep Instituts und der Verbundpartner der Vorhaben ProSHAPE und WindNODE
Session Chair Dr. Severin Beucker, Borderstep Institut
Die Energiewende stellt das zentrale umweltpolitischen Vorhaben Deutschlands dar und ihre Umsetzung erfordert systemische und unternehmerische Innovationen. Traditionelle Märkte der Energiewirtschaft schwinden und werden durch neue (digitale) Geschäftsmodelle ersetzt. Diese werden verstärkt durch junge Unternehmen und branchenfremde Akteure entwickelt, die Kooperationen und Netzwerke untereinander sowie mit etablierten Marktakteuren eingehen. Das Fachforum zielte darauf ab, Beispiele für solche Kooperationen, die an ihnen beteiligten Akteure sowie die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle und Wertschöpfungspartnerschaften zu diskutieren.
Systeminnovationen für Energieeffizienz
Zur Einleitung erläuterte Dr. Severin Beucker (Borderstep Institut) die Grundzüge und die Herausforderungen des Wandels in der Energiewirtschaft beispielhaft an Projekten des Institutes. Michael Blohm (BMWi) gab einen Einblick in das neue Forschungsprogramm „Einsparzähler“. Er schilderte, wie das Wirtschaftsministerium auf nationaler Ebene die Schaffung von technologieunabhängigen und sektorübergreifenden Systeminnovationen für Energieeffizienz unterstützt.
Markus Graebig (Projektleiter WindNODE) stellte das regionale Verbundforschungsprojekt WindNODE vor. Er verdeutlichte, dass in einem vorwettbewerblichen und innovativen Umfeld wie der Energiewende auch Akteure neue Wertschöpfungsnetzwerke bilden, die unter üblichen Marktbedingungen miteinander konkurrieren würden.
Dr. Manfred Riedel (Dr. Riedel Automatisierungstechnik GmbH) belegte an praktischen Umsetzungserfahrungen aus der Wohnungswirtschaft, dass digitale, interoperable Smart-Building-Plattformen für Energieeffizienz zur Grundlage neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle werden.
Schlüssel zum Erfolg: gute Organisation der Netzwerke
An der nachfolgenden Diskussion nahmen neben den Referenten auch Wolfgang Korek (Berlin Partner) sowie Simon Stürtz (Aventies GmbH) teil. Es wurde angeregt und auch kontrovers darüber diskutiert, welchen Mehrwert Innovationsnetzwerke in der Energiewende besitzen.
Dabei war der Tenor, dass die Netzwerke einen hohen Wert besitzen und ein Schlüssel in einer guten Organisation liegt, die darauf abzielt, Nutzen für alle Beteiligten zu erzielen. Dies gilt insbesondere für dynamische Forschungs- und Entwicklungsgebiete wie die Energiewende, in denen neue Märkte erschlossen werden.
Es wurde jedoch auch darauf hingewiesen, dass für junge Unternehmen eine Gefahr darin besteht, dass ihre Innovationskraft einseitig ausgenutzt wird. Dies sollte bei der Organisation und Umsetzung der Netzwerke unbedingt beachtet werden.