Innovative Abwärmenutzung aus Rechenzentren
Im Land Hessen stellt die stark wachsende Zahl von Rechenzentren (RZ) lokale Energie-Infrastrukturen zunehmend vor Herausforderungen. Gleichzeitig erreicht der Strombedarf relevante Größenordnungen. Zwischen 2010 und 2020 ist der Energiebedarf der Rechenzentren in Hessen von 2,7 Mrd. kWh/a auf 4,3 Mrd. kWh/a angestiegen.
Rechenmodell zur Berechnung von Abwärmepotentialen
Die Frage der Effizienzsteigerung und die Frage der Nutzung der anfallenden Abwärme aus den Rechenzentren stellt vor diesem Hintergrund einen entscheidenden Faktor nachhaltiger Energieversorgung dar.
Im Projekt Innovative Abwärmenutzung aus Rechenzentren in Hessen am Beispiel von Offenbach wurden technische und ökonomische Grundlagen rund um einen klimaschonenden und nachhaltigen Betrieb von Rechenzentren erarbeitet. Dabei hat das Projektteam einen besonderen Fokus auf die Optionen der Nutzung von Abwärme gelegt. So wurde ein Rechenmodell entwickelt, das zur Planung und Berechnung von Abwärmepotenzialen in RZ genutzt werden kann.
Roadmap Abwärmenutzung aus Rechenzentren in Hessen
Borderstep unterstützte die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) im Projekt mit seiner langjährigen Expertise im Bereich der Abwärmenutzung aus Rechenzentren in Deutschland. Gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern entwickelte Borderstep eine Roadmap „Abwärmenutzung aus Rechenzentren in Hessen“, die Maßnahmen vorschlägt, wie die Abwärmenutzung aus Rechenzentren künftig forciert werden kann.
Ein Ergebnis der Analyse ist, dass eine Strategie zur Förderung der Abwärmenutzung aus Rechenzentren an drei Punkten ansetzen muss:
- Der Beseitigung von Ausführungshürden,
- der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und
- dem Abbau von technischen Hemmnissen.
Alle Ergebnisse des Projektes können Sie im jetzt veröffentlichten Bericht nachlesen: Hier gehts zum kostenlosen Download.
Die Projektpartner
Der assoziierte Projektpartner EVO ist Energieversorger und Rechenzentrumsbetreiber eines Rechenzentrums mit einer Anschlussleistung von ca. 25 Megawatt. EVO lieferte die für das Projekt relevanten Daten aus seinem Versorgungsgebiet.
Die THM war schwerpunktmäßig für die Technik der Nutzbarmachung der Abwärme und der Wärmenetze sowie für die Berechnung der Energie- und CO2-Einsparpotenziale zuständig. Darüber hinaus nahmen sie die ökonomische Bewertung der verschiedenen Varianten vor.
Die assoziierten Partner Lokale Agenda 21 Offenbach und BUND unterstützten das Projekt mit Know-how zur Lage vor Ort und der Bewertung von ökologischen Effekten. Der BUND konnte insbesondere Expertise zu thermodynamischen Bewertungen und Emissionsbeurteilungen einbringen.
Das Land Hessen förderte das Projekt im Rahmen der House of Energy Innovationsförderung.