Bitkom Gebäudestudie
Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien
Im Jahr 2020 verantwortete der Gebäudesektor in Deutschland 118 Mio. Tonnen CO2-Emissionen. Laut dem Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2021 müssen diese bis 2030 jedoch auf 67 Mio. Tonnen sinken.
Am effizientesten ist es, Energie gar nicht erst zu erzeugen
Dies kann durch Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht werden. In der bisherigen Diskussion standen dabei vor allem bauliche Maßnahmen (Dämmung, etc.) sowie die Dekarbonisierung der Energieträger (Gas und Öl) im Mittelpunkt. Ein wesentliches Element für einen klimaneutralen Gebäudesektor ist aber auch der sparsame Einsatz von Energie, denn am effizientesten ist es, Energie gar nicht erst zu erzeugen (Negawatt).
Die Bitkom Studie Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien analysiert, inwieweit digitale Technologien – z. B. Smart Building Technik und Gebäudeautomation – zu einer Senkung des Energieverbrauchs in Gebäuden beitragen und welchen Anteil sie bei der Erreichung der Klimaschutzziele in den Jahren 2030 und 2045 haben.
Dafür wurden Szenarien für den Einsatz digitaler Technologien in Wohn- sowie Nicht-Wohngebäuden berechnet und aufgezeigt, mit welchen Technologien welche Ziele erreicht werden können.
Bis zu 14,7 Mio. t CO2-Emissionen können eingespart werden
Die Bitkom Gebäudestudie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass durch einen ambitionierten Ausbau von Gebäudeautomation kurz- bis mittelfristig (2030) bis zu 14,7 Mio. t CO2-Emissionen im Gebäudesektor eingespart werden können. Dies entspricht fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor.
Weitere große Potenziale ließen sich zudem aus dem Einsatz von Building Information Modelling (BIM) erschließen, da mit den Systemen Energie- und Rohstoffflüsse entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden bewertet werden können.
Die Ermittlung der CO2-Minderungspotenziale im Gebäudesektor ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Die Studie beschäftigt sich daher auch mit den folgenden Fragestellungen:
- Wie kann die Digitalisierung im Gebäudesektor zum Erreichen der Klimaziele beitragen?
- Welche Technologien eignen sich besonders, um den Energie- und Ressourcenverbrauch im Gebäudesektor zu verringern?
- Wie lässt sich das Einsparpotenzial verlässlich berechnen und welche Szenarien sind wahrscheinlich?
- Wie kann der ökologische Fußabdruck der Technologien selbst verkleinert werden?
Die vollständige Studie wurde vom Bitkom e. V. anlässlich der Weltklimakonferenz 2021 (COP 26) veröffentlicht und steht als kostenloser Download zur Verfügung.