Welche nachhaltigen Schülerfirmen überzeugen das Publikum mit ihren Ideen und Projekten?
  • © Rolf Schulten - Borderstep

StartGreen@School Award 2018

Der StartGreen@School Award wird am 15. November 2018 zum 2. Mal verliehen. Welche nachhaltigen Schülerfirmen überzeugen mit ihren Ideen und Projekten? Wie sehen die verschiedenen Geschäftsmodelle aus? Was bewegen die Nachwuchs-Start-ups für Umwelt und Klima? Eine Fachjury begutachtete alle Einreichungen und kürte daraus die Top 10 der grünen Schülerfirmen Deutschlands.

Jetzt durfte online über die Finalisten abgestimmt werden. Die drei Schulfirmen mit der höchsten Punktzahl (Jury- und Publikumsvote) gewinnen Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 5000 Euro.

Sieger des StartGreen@School Awards 2018 sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Fair-Plant-Gruppe, Maristenkolleg Mindelheim (Bayern)
  • Schmids Druck Studio, Carlo-Schmid-Oberschule Berlin-Spandau (Berlin)
  • SPEED, Werdenbergschule, Trochtelfingen (Baden-Württemberg)

Welche Platzierungen sie erreicht haben, erfahren die Teams erst zur Preisverleihung in Berlin.

 

StartGreen@School Award: Das waren die Finalisten 2018

#changemaker, Friedrich-von-Alberti-Gymnasium, Bad Friedrichshall (Baden-Württemberg)

Mit T-Shirts die Welt fairer machen: In der Schülerfirma „#changemaker“ des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums Bad Friedrichshall beschäftigen sich die Mitglieder mit dem Thema „fair business“ und üben sich in sozialem Unternehmertum. Die Schülerinnen und Schüler analysieren dafür die globale textile Wertschöpfungskette und entwickeln konkrete Maßnahmen, um die Vision des „nachhaltigsten T -Shirt“ einer Schülerfirma umzusetzen. Die Gewinne aus dem Verkauf von T-Shirts, Hoodies und Polos fließen in die Förderung von einer Slumschule, einer Gewerkschaft und einen neugeschaffenen Nachhaltigkeitsfond an der Schule.

SPEED, Werdenbergschule, Trochtelfingen (Baden-Württemberg)

Elektromobilität für Pendler von morgen: Die Werdenbergschule Trochtelfingen ist eine Grund- und Gemeinschaftsschule, die ihre Schülerinnen und Schüler gezielt an Umweltbildung heranführen will. Das Projekt „SPEED“ beschäftigt sich mit zukunftsfähigen ökologischen Mobilitätskonzepten, speziell in der Firma gebauten Pedelecs. Neben der ökologischen Grundbildung zum Thema Elektromobilität werden Pedelec-Experten ausgebildet, die andere Schülerinnen und Schüler bei Pedelecfahrten begleiten und dabei diese Berufspendler von morgen von den Vorteilen der Pedelecs überzeugen. Gleichzeitig werden die jugendlichen Mitarbeiter so auf neue Berufsfelder mit Zukunft vorbereitet, zum Beispiel „Zweiradmechatroniker“.

FairSCHool Schillerschule, Aalen (Baden-Würtemberg)

Schüler bilden ihre Region: Die Projektgruppe FairSCHool der Schillerschule Aalen will den Gedanken des fairen und nachhaltigen wirtschaftlichen Handelns in der Stadt Aalen, im gesamten Ostalbkreis und in ganz Baden-Württemberg verankern. Die notwendigen finanziellen Mittel kommen aus dem Schuletat und von örtlichen Sponsoren (Firmen und Privatpersonen), die die Schülerinnen und Schüler für die jeweiligen Produktideen gewinnen konnten. Den Auftakt machte ein Fair-Trade-Schul-T-Shirts im Jahr 20 17, das inzwischen bei der Schülerschaft sehr beliebt ist. Für ein weiteres Projekt sammelte FairSCHool alte Holzstühle von der Bevölkerung im Ostalbkreis und unterzog sie einem Upcycling. Seit Mai sind die Stühle mit einem Infoprojekt auf Wanderschaft, laden die Bevölkerung zum Verweilen und Nachdenken über das Thema Nachhaltigkeit ein.

Tante-EMA-Laden eSG Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium, Remscheid (NRW)

Lernziel nachhaltiges Wirtschaften: Die Genossenschaft Tante-EMA-Laden des Ernst-Moritz-Arndt Gymnasiums Remscheid betreibt einen Kiosk an der Schule, wo Produkte wie Milch und Smoothies, selbst hergestellte Produkte und fair-trade-zertifizierte Waren angeboten werden. Im Sortiment befinden sich auch Schreibutensilien, die durch das Umweltzeichen Blauer Engel gekennzeichnet sind. Dazu achten die jungen Unternehmer darauf, lange Lieferwege zu umgehen und vermehrt regionale Produkte anzubieten. Das primäre Ziel besteht nicht darin, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Es geht vor allem um das Lernen und Verstehen wirtschaftlicher Prozesse und der Idee des nachhaltigen Wirtschaftens.

Fair-Plant-Gruppe, Maristenkolleg Mindelheim (Bayern)

Schokolade lässt Bäume wachsen: Die Fair-Plant-Gruppe des Maristenkolleg Mindelheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, an der Schule fair gehandelte Waren zu verkaufen und damit „Plant for the Planet“ zu unterstützen. Diese Schülerinitiative finanziert aus dem Verkauf von Schokolade Baumpflanzaktionen. Die Mitglieder der Fair-Plant-Gruppe halten zudem Vorträge über den Klimaschutz, in der Vergangenheit zum Beispiel in der Grundschule und im Landratsamt im Rahmen einer Ausstellungseröffnung. Verkauft werden fair gehandelte Waren aus dem „Eine Welt Laden Mindelheim“ und natürlich die „Gute Schokolade“ von Plant for the Planet.

Schülerfirma des J. Landenberger FÖZ, Weimar (Thüringen)

Inklusion durch jugendliches Unternehmertum: Die Leistungen der Schülerfirma des Johannes Landenberger Förderzentrums in Weimar reichen von Grünpflege und Reinigung über Produkte aus Ton und Holz bis hin zu kreativen Arbeiten (Bilder, Graffiti, Illustrationen). Projekte wie Metallsammelaktionen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken helfen den mehrheitlich aus prekären Verhältnissen stammenden Schülerinnen und Schülern, den Wert der Dinge besser einzuschätzen. Ein spezielles Token-System dient dabei als Anreiz. Die Schule bemüht sich zudem, das Schülerfirma-Team in soziokulturelle Projekte einzubinden und somit sowohl Kulturvereinen, als auch den Schülern neue Möglichkeiten zu schaffen und zum Beispiel gemeinsam Inklusions-Projekte zu erarbeiten.

EGON, Eichendorff-Gymnasium, Koblenz (Rheinland-Pfalz)

Nachhaltiger Schulbedarf am Schulkiosk: Die Schülergenossenschaft EGON eSG bietet vier Geschäftszweige an: der Hauptgeschäftszweig ist ein selbstgebauter Schulkiosk, an dem nachhaltige Schulbedarfsartikel (zum Beispiel Geodreiecke aus Biokunststoff, Stifte aus Altpapier oder Textmarker auf Wasserbasis) angeboten werden. Einmal im Jahr legt EGON „Starterpakete“ für die neuen Fünftklässler auf. Außerdem vertreibt die Genossenschaft die Schulkleidung. Hier achten die Jungunternehmer auf die Qualität der Textilien und die Art des Druckes. Zusätzlich betreiben die Schülerinnen und Schüler einen Getränkeautomaten, der mit Getränken eines örtlichen Brunnens beliefert wird. Im Mittelpunkt bei der Produktauswahl steht die Regionalität, um lange Anfahrtswege zu vermeiden.

Schmids Druck Studio, Carlo-Schmid-Oberschule Berlin-Spandau (Berlin)

Wirtschaftlicher Erfolg mit fairem Textildruck: Schmids Druck Studio, Schülerfirma der Carlo-Schmid-Oberschule Berlin-Spandau, bedruckt nachhaltige Textilien. Durch das Digitaldruckverfahren können auch mehrfarbige Drucke für Aufträge mit geringer Stückzahl angeboten werden. Neben dem Textildruck werden auch Tassen, Thermobecher, Handyhüllen und Textilien bedruckt. Alle Textilien sind fair hergestellt und bestehen aus Biobaumwolle und recycelten Garnen. Langfristiges Ziel der Schülerinnen und Schüler ist, die Textilindustrie nachhaltiger zu gestalten und zu zeigen, dass auch in dieser Branche hohe ökologische und soziale Standards möglich sind. Aus den Gewinnen finanziert das Schul-Startup unter anderem Aktionen für die Erziehung zu nachhaltigem und umweltbewusstem Handeln an der eigenen Schule.

KREA(K)TIV- S- GmbH, Sekundarschule „Am Baumschulenweg“, Genthin, Sachsen-Anhalt

Wirtschaft lernen mit Töpfern: Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis zehn der Sekundarschule „Am Baumschulenweg“ lernen bei Krea(k)tiv, was es heißt, eine Firma wirtschaftlich im Gleichgewicht zu halten. Die Töpferwerkstatt existiert seit mittlerweile 12 Jahren. Aus den Erlösen der verkauften selbst getöpferten Produkte finanziert sich die Schülerfirma eigenständig. Zusätzlich bieten die Jugendlichen monatlich Töpferkurse für Jedermann an. Zweimal im Monat töpfern und glasieren sie mit Senioren vor Ort in einem Seniorenzentrum. Außerdem nutzen umliegende Kindertagesstätten und Grundschulen die Werkstatt, um hier kreativ zu sein.

Die Kerzenwerkstatt, Waldorf-Förderschule Lauterbad, Kassel, Hessen

Kerzenwerkstatt als Vorbereitung auf ein eigenständiges Leben: In der Waldorf-Förderschule in Kassel durchlaufen die Schülerinnen und Schüler der heilpädagogischen Einrichtung „Institut Lauterbad e.V.“ im Rahmen der Berufsvorbereitung mehrere Werkstätten. Eine davon ist die Kerzenwerkstatt. Hier werden nachhaltige Kerzen in bunten Farben und verschiedenen Größen im Schichtverfahren aus 100% europäischen Rapswachs hergestellt. Dabei sind die Jugendlichen in alle Arbeitsprozesse mit einbezogen: von der Planung, der Auswahl der Rohstoffe, der Herstellung in übersichtlichen Arbeitsschritten bis zum Verkauf der fertigen Produkte.