POC21: Blaupausen für die zukunftsfähige Gesellschaft
Wie gelingt das gute Leben? Rund 100 Erfinder, Designer, Hacker und Handwerker werden ab 15. August 2015 in einem Schloss bei Paris die Prototypen einer zukunftsfähigen Gesellschaft entwickeln. Die Partner OuiShare (Paris) und Open State (Berlin) schließen sich zusammen, um die besten Ideen der weltweiten Open-Source-Bewegung in massentaugliche Produkte und Modelle zu verwandeln.
„Den Stillstand von Politik vs. Protest haben wir satt – deswegen bauen wir uns die bessere Welt jetzt einfach selbst“, sagt Dominik Wind von Open State. Im Vorfeld der Klimakonferenz COP21 will sein Team einen “Proof of Concept” (POC21) liefern: „Für die grundlegenden Lebensbereiche Ernährung, Energie, Wohnen, Transport und Kommunikation sollen offene, kopierbare und gemeinschaftlich entwickelte Güter entstehen, die dem Gemeinwohl dienen und den Planeten schützen.“
Projekte können sich ab sofort bis 24. April 2015 bewerben:
www.poc21.cc
Die POC21-Macher setzen dabei auf bereits entwickelte Open-Source-Projekte, die sich durch offene Baupläne, eine ressourcenarme Herstellung, leichte Reparabilität sowie eine dezentrale Herstellung auszeichnen. “Diese Ansätze von und für Menschen bieten somit die perfekte Alternative zu marktgetriebenen, sozial- und umweltschädlichen Branchen” erklärt Justyna Swat von OuiShare. Die Architektin ist ebenso am Projekt Wikihouse beteiligt, das offene Bauteile für Niedrig-Energiehäuser bereitstellt. Weitere Kandidaten für das fünfwöchige Labor sind das P2P Food Lab mit seinen vernetzten Gewächshäusern als autarke Alternative zur Food-Industrie oder die extrem robusten, teils aus Elektroschrott hergestellten Jerry-Server.
Zum Abschluss des fünfwöchigen Labors wird ein Katalog im Web und als Druckversion entstehen, der erstmalig die besten und nachhaltigsten Open-Source-Ideen vorstellt und die leichte Umsetzung von der Kleingruppe bis zur städtischen Kommune vermittelt. Partner wie die BMW Stiftung, das Fraunhofer Institut und die Universität Potsdam unterstützen das Projekt durch Expertise und wissenschaftliche Begleitung, auf Campi in Barcelona, Amsterdam und Kopenhagen sollen die Ergebnisse ab 2016 ausgestellt, weiter bearbeitet und verbreitet werden.