Start-up-Förderung am Wendepunkt: Brauchen wir radikal neue Ansätze und Allianzen?
Borderstep Impact Forum 2025: Impact Workshop 3
19. Mai 2025 | 13.45 Uhr – 15.15 Uhr
Harnack-Haus, Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft, Ihnestr. 16 – 20, 14195 Berlin-Dahlem
Workshop-Partner: Borderstep Institut
Chairs: Prof. Dr. Klaus Fichter & Dr. Thomas Neumann, Borderstep Institut
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Die 20 Jahre Impact-Agenda: Wissen was wirkt!
Der Workshop ist Teil des Borderstep Impact Forum 2025. Unter dem Titel „Die 20 Jahre Impact Agenda: Wissen was wirkt!“ finden am 19. Mai 2025 verschiedene Workshops und eine Abendveranstaltung statt.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern und Zukunftsinteressierten wollen wir das geballte Wissen aus 20 Jahren Impact-Forschung nutzen und an diesem Tag die „Die 20 Jahre Impact-Agenda“ entwickeln. Wie gelingt die nachhaltige Transformation Deutschlands bis 2045 und welche Forschungsfragen müssen wir dafür stellen?
Start-up-Förderung am Wendepunkt: Brauchen wir radikal neue Ansätze und Allianzen?
Der Workshop findet in Track III „Sustainable Entrepreneurship“ statt. Wir möchten hier Antworten auf die Frage finden: Welche radikal neuen Wege braucht die Start-up-Förderung? Und wie messen wir den wahren Impact von staatlichen und privaten Investments in junge Unternehmen?
In den letzten 20 Jahren hat sich das System der Gründungsförderung in Deutschland rasant entwickelt und zu einem komplexen System entlang des Lebenszyklus von jungen Unternehmen (Pre-Seed, Seed- und Wachstumsphase) und über verschiedene geographische Ebenen (EU, nationale, Landes- und kommunale Ebene) entwickelt. Es umfasst sowohl generische, d.h. sektor- und technologieübergreifende, als auch zielgruppenspezifische Programme.
Auf nationaler Ebene ist die Gründungsförderung Teil der Initiative Initiative „Von der Idee zum Markterfolg – Programm für einen innovativen Mittelstand“. Die Initiative der deutschen Regierung besteht aus vier Programmfamilien, die in verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses eingreifen. Neben allgemeinen Maßnahmen zur Gründungsförderung, wie dem INVEST – Zuschuss für Wagniskapital, wurden insbesondere Unterstützungsmaßnahmen für bestimmte Zielgruppen (Wissenschaftler/innen, digitale Start-ups, Unternehmerinnen oder nachhaltige Unternehmer usw.) verstärkt, um die Vielfalt im Start-up- und Wagniskapital-Ökosystem zu stärken.
Das 2012 gestartete und vom BMWK geförderte German Accelerator-Programm unterstützt Start-ups bei der Expansion und dem Zugang in internationale Märkte. Es wird mittlerweile mit 17,5 Mio. € pro Jahr gefördert. Die von öffentlichen Förderstellen bereitgestellten Finanzmittel und Risikofinanzierungen (HTGF, Zukunftsfonds usw.) haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Neue Initiativen, wie z.B. der Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“, entwickeln das Fördersystem mit Blick auf erkannte Lücken weiter.
Trotz der großen Erfolge in der Etablierung eines leistungsfähigen Förder- und Unterstützungssystems für innovative Gründungen, weist das deutsche Gründungsökosystem noch klare Defizite auf. Diese sollen im Rahmen des Impact-Workshops vorgestellt und mit Blick auf Forschungs- und Handlungsbedarfe diskutiert werden.
Grundlage des Workshops sind folgende Thesen:
- These 1 – Mangelnde Vernetzung und Transparenz des Fördersystems: Ein zentraler Mangel ist, dass die vielzähligen Förderansätze und Programme noch wenig untereinander vernetzt sind und deshalb mögliche Synergien nicht nutzen. Dies sorgt für Ineffizienzen im Fördersystem, verschwendet Steuermittel und mindert die potenzielle Wirksamkeit. Auch ist die hohe Komplexität des Fördersystems selbst für Förderprofis mittlerweile kaum noch zu durchschauen. Intelligente Maßnahmen für zielgruppengerechte Transparenz sind dringend notwendig.
- These 2 – Zu langsames Mainstreaming von Nachhaltigkeit in die Förderansätze. Trotz einer schnellen Zunahme von spezialisierten Förderprogrammen für nachhaltiges Unternehmertum (Green Start-up-Förderprogramm der DBU, „Nachhaltig wirken“ des BMWK usw.) und erster Fortschritte in der Einbeziehung von Nachhaltigkeitsaspekten und -kriterien in etablierte Förderprogramm wie z.B. EXIST, verläuft das Mainstreaming von Nachhaltigkeit mit Blick auf die gewaltigen Herausforderungen Klimawandel, Energiewende usw. viel zu langsam.
- These 3 – Fehlendes Impact-Monitoring: Viele Förderprogramme werden gar nicht evaluiert, andere nur mit Blick auf ihre Effizienz und ihren unmittelbaren Output. Zielgruppenspezifische Wirkungen (Outcomes) und mittelfristige ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen auf systemischer Ebene fehlen bislang weitgehend. Um die Wirksamkeit der Fördermilliarden evidenzbasiert bewerten und Fördermittel in Zukunft noch zielgenauer einsetzen zu können, ist dringend der Aufbau eines Impact-Monitoring-Systems notwendig, das anhand relevanter Key Performance und Key Impact Indicators die Wirksamkeit professional und dauerhaft untersucht.
Sie möchten an dem Workshop teilnehmen? Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.