Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups: Anwendungsleitfaden erleichtert Nutzung

Praxistool der DIN SPEC 90051-1 veröffentlicht

Ab sofort kann das neue Praxistool der DIN SPEC 90051-1 für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups kostenfrei heruntergeladen werden. Es bietet über 200 Beispielfragen, um die befähigenden Faktoren und Wirkungen von Start-ups auf Umwelt, Gesellschaft & Wirtschaft strukturiert zu bewerten.

Das Tool basiert auf der im Oktober 2020 veröffentlichten DIN SPEC 90051-1 „Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups“. Die von einem Konsortium aus 30 Expertinnen und Experten veröffentlichte Spezifikation umfasst einen Rahmen für die Bewertung der Potenziale und Wirkungen von Gründungsvorhaben und jungen Unternehmen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Ergänzend zur DIN SPEC 90051-1 wurden die Inhalte nun in Form eines Anwendungsleitfadens für Kapitalgebende, Start-ups, Gründungsförderakteure und Bewertungsinstitutionen komprimiert und nutzerfreundlich aufbereitet.

Die DIN SPEC 90051-1 ist aktuell nur in Deutsch verfügbar. Das Praxistool der DIN SPEC 90051-1 wird sowohl in Deutsch als auch in Englisch kostenfrei zum Download angeboten.

Orientierungsrahmen für die Nachhaltigkeitsbewertung

Dem Praxistool vorausgegangen ist die Entwicklung der DIN SPEC 90051-1. Sie ist der erste Orientierungsrahmen für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups und klärt grundlegende Begrifflichkeiten sowie Prüfungskategorien und -kriterien.

Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. und der Investmentgesellschaft SDG INVESTMENTS GmbH initiierte den Entwicklungsprozess der DIN SPEC 90051-1. Die Gruppe fand Unterstützung durch ein interdisziplinäres Konsortium, bestehend aus 30 Expertinnen und Experten aus über 20 verschiedenen Organisationen. Um den praktischen Anforderungen an eine Start-up-Bewertung innerhalb eines Kapitalgewinnungsprozesses gerecht zu werden, wurden zudem gezielt zusätzliche Praxispartnern aus Venture-Capital-Szene eingebunden.

Integration von Nachhaltigkeit in Strategie und Prozesse von Start-ups

Als Hilfestellung für die konkrete Anwendung wurde nun das Praxistool zur DIN SPEC 90051-1 veröffentlicht.

Constanze Trautwein, Konsortialleiterin DIN SPEC 90051-1, Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH:
„Die Veröffentlichung dieses anwendungsfreundlichen und kompakten Praxistools ist die perfekte Ergänzung zur DIN SPEC 90051-1. Wir möchten damit die konkrete Integration von Nachhaltigkeitsbelangen in die Strategie und Prozesse von Start-ups erleichtern und das transformative Leistungspotential wirkungsorientierter Start-ups für Investorinnen und Investoren sichtbar machen.“

Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts:
„Die Bedeutung des neuen Praxistools zeigt sich auch darin, dass drei Viertel aller Start-ups in Deutschland Nachhaltigkeit als eine wichtige Unternehmensstrategie betrachten und eine positive ökologische und gesellschaftliche Wirkung anstreben. Das zeigt der neue Green Startup Monitor, der von Borderstep und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegeben wird.“

Zukunftsorientierter Blick auf das Wesentliche

Das unternehmerische Nachhaltigkeitsmodell der DIN SPEC 90051-1 ermöglicht einen zukunftsorientierten Blick auf das Wesentliche, wenn es um die Nachhaltigkeitsbefähiger (Faktoren, die die Entstehung von Wirkung ermöglichen) und die nachhaltigkeitsbezogenen Ergebnisse (Wirkun-gen) von Start-ups geht.

Anwenderinnen und Anwender können bei der Bewertung wählen, ob sie ein Start-up im Rahmen einer schnelleren Vorprüfung („Pre-Screening“) oder einer tiefergehenden Due Diligence bewerten möchten.

Anhand von allgemeinen sowie nachhaltigkeitsspezifischen und wirkungsspezifischen Prüfungsfragen und dazugehöriger Indikatoren kann ein Start-up hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen in qualitativer Form eingeordnet werden.

Qualitative Einordnung mit Hilfe von Prüfungsfragen

Über 200 Beispielfragen laden dabei zur Reflexion ein, zum Beispiel:

  • Enthält die Vision bzw. Mission des Start-ups einen Bezug zu den Sustainable Development Goals?
  • Wirft das Start-up ESG (Environment, Social, Governance)-bezogene Chancen oder Risiken auf?
  • Welche potenziellen Wirkungen möchte das Start-up bezogen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erzielen?

Die Herstellung und Gestaltung des Praxistools wurde unterstützt durch das Forschungsinstitut Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH, die Investitionsplattform SDG INVESTMENTS GmbH und den Bundesverband der grünen Wirtschaft UnternehmensGrün e.V.