• Green Startup Report 2025: Zahlen und Fakten

Seit 2013 untersucht das Borderstep Institut die Entwicklung des grünen Gründungsgeschehens in Deutschland. Der Green Startup Report 2025 (GSR) setzt auf eine neue, wissenschaftlich validierte Methodik und nutzt eine enorme Datenbasis von mehr als 12.000 Unternehmen und 50.000 Handelsregistereinträgen. Dieser Ansatz ermöglicht eine präzisere Analyse der Dynamik nachhaltiger Geschäftsmodelle und ihres Beitrags zum Klimaschutz.

Neue Standards in der Gründungsforschung

Der Green Startup Report 2025 setzt neue Standards für die Vermessung des grünen Gründungsgeschehens in Deutschland. Er stellt das nachhaltige Gründungs-Ökosystem systematisch und langfristig dar. Ziel ist es, die Rolle grüner Start-ups in der ökologischen Transformation klar zu definieren und ihre Potenziale zu fördern.

Die Bedeutung grüner Start-ups für den Klimaschutz

Grüne Start-ups sind Schlüsselakteure der nachhaltigen Transformation. Sie entwickeln innovative Lösungen für den Klima- und Umweltschutz und tragen aktiv zur Erreichung der Klimaneutralität bei. Der Green Startup Report 2025 zeigt, wie diese Unternehmen durch ihre Geschäftsmodelle zu einem wichtigen Teil des europäischen Green Deals werden und Zukunftsperspektiven bieten.

Breite Partnerallianz macht GSR 2025 möglich

Herausgegeben wird der Green Startup Report vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH, unterstützt von einer breiten Partnerallianz: Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) e.V., Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, FGF Forschungsnetzwerk Entrepreneurship, Innovation, Mittelstand e.V., Berliner Hochschule für Technik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Trier, Steinbeis-Transferzentrum Technologie-IP Management, ImpactNexus GmbH und startupdetector GmbH.

Green Startup Report 2025: Kernergebnisse

Grüne Start-ups auf Erfolgskurs

Immer mehr junge Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit. Inzwischen entwickelt jedes fünfte Start-up innovative Produkte und Dienstleistungen, die nachweislich Umwelt und Klima schützen. Besonders stark vertreten sind grüne Geschäftsideen unter wachstumsorientierten Start-ups mit Investment (29 %).

Klimaschutzpotenzial enorm

Der GSR liefert weltweit erstmals Zahlen zum Klimaschutzpotenzial junger innovativer Unternehmen. Durchschnittlich liegt das Potenzial eines einzelnen transformationsorientierten grünen Start-ups bei 30.000 Tonnen CO₂e pro Jahr. Das entspricht im EU-Emissionsrechtehandel einem Wert von rund 2,4 Mio. Euro.

Frauen häufiger in der Geschäftsführung

Mit 22 % ist der Anteil von Frauen in der Geschäftsführung grüner Start-ups deutlich höher als in nicht-grünen Start-ups (17 %). Dies deutet auf eine stärkere Anziehungskraft nachhaltiger Geschäftsmodelle auf Gründerinnen und/oder eine stärkere Bereitschaft grüner Start-ups hin, Vielfalt in Führungsrollen aktiv zu leben und zu fördern.

 EXIST & HTGF: Grüne Start-ups überdurchschnittlich

Obwohl grüne Start-ups in den meisten Förder- und Finanzierungsprogrammen keinen Umweltbonus erhalten, sind sie bei EXIST und High-Tech Gründerfonds überdurchschnittlich stark vertreten. Unter EXIST-Geförderten lag der Anteil in 2024 bei 33 %. Dies zeigt deren technologische und ökonomische Attraktivität.

Fonds setzen verstärkt auf Klimaschutz

73 % der Fondsmanagerinnen und Fondsmanager berücksichtigen Klimaaspekte bei Investmententscheidungen – angetrieben u.a. durch regulatorische Vorgaben, Optimierung der Portfolioperformance und ethische Verantwortung.

Nutzung von KI und kritische Reflektion

88 % der befragten grünen Start-ups nutzen bereits generative KI, insbesondere für Marketing und Vertrieb. Gleichzeitig sehen 34 % den Einsatz generativer KI, u. a wegen des hohen Energieverbrauchs, als ein signifikantes Risiko für ihre nachhaltige Mission und Integrität.

NRW: Vorreiter grüner Start-up-Förderung

Erstmalig wurde die Unterstützungslandschaft eines einzelnen Bundeslandes untersucht. 86 % der grünen Start-ups in NRW bewerten das in den letzten zehn Jahren ausgebaute Start-up-Ökosystem als gut oder sehr gut. Die Zufriedenheit mit grüner Start-up-Förderung liegt damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 56 %.

Green Startup Report 2025: Zahlen

Welche Regionen sind für grüne Start-ups besonders attraktiv?

Ansiedlungsspitzenreiter in absoluten Zahlen ist Berlin mit einem Anteil von 21 % aller grünen Start-ups, gefolgt von Oberbayern (13 %) und Köln (8 %). Der Anteil grüner Start-ups an der Gesamtzahl aller Start-ups variiert stark zwischen den Bundesländern. Die höchsten Werte verzeichnen Nordrhein-Westfalen (29 %), Mecklenburg-Vorpommern (27 %) und Bremen (24 %).

Welche Geschäftsmodelle und Branchen prägen die grüne Gründungsszene in Deutschland?

SaaS- und Plattformlösungen machen mit 42 % den größten Anteil aus und treiben die Digitalisierung nachhaltiger Prozesse voran. Grüne Konsumprodukte folgen mit 30 %, insbesondere in E-Commerce und Lebensmitteln. Hardware-Start-ups bilden mit 28 % einen weiteren Kernbereich, vor allem in Energie und Mobilität.

Wie unterscheiden sich die Bundesländer in Bezug auf die grünen Start-up-Typen?

Berlin hat den höchsten Anteil an grünen Software- und Plattform-Start-ups, aber nur 19 % Hardware – deutlich unter dem Bundesschnitt von 28 %. Mecklenburg-Vorpommern dagegen zeigt mit 50 % einen überdurchschnittlich hohen Hardware-Anteil, aber nur 20 % bei Konsumprodukten (Bundesschnitt: 30 %). Bayern, NRW und Baden-Württemberg bilden die bundesweite Struktur weitgehend ab.

Welchen Beitrag leisten transformative grüne Start-ups zum Klimaschutz?

Sie können jährlich rund 30.000 Tonnen CO₂e einsparen. Das entspricht dem Effekt von sieben Windkraftanlagen, die erneuerbaren Strom für 24.000 Haushalte generieren.

Wie stark sind grüne Start-ups bei wachstumsorientierten Investments vertreten?

29 % der wachstumsorientierten Start-ups mit Investment haben grüne Geschäftsmodelle. Das zeigt ihre hohe wirtschaftliche Attraktivität und ihr Skalierungspotenzial.

Welche Bedeutung messen Fondsmanagerinnen und Fondsmanger dem Thema Klimaschutz bei?

Klimafaktoren fließen bei mehr als 73 % der Befragten in die Investmententscheidungen ein. Für 56 % steht ethische Verantwortung im Vordergrund, und fast 50 % erwarten eine bessere Performance durch nachhaltige Investments.