Willkommen beim Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit

Wärmenetz

Was ist ein Wärmenetz?

Ein Wärmenetz ist ein System zur zentralen Verteilung von Wärme, die in einem oder mehreren Heizwerken erzeugt und über ein Rohrleitungssystem an zahlreiche Gebäude geliefert wird. Über unterirdisch verlegte Leitungen wird die Wärme – meist in Form von heißem Wasser – von der Erzeugungsanlage zu den Verbrauchern transportiert. Wärmenetze ermöglichen die Nutzung von Wärmequellen, die für einzelne Gebäude wirtschaftlich oder technisch nicht nutzbar wären.

Für eine nachhaltige Wärmeversorgung sind Wärmenetze eine Schlüsseltechnologie der Wärmewende. Sie tragen dazu bei, den Verbrauch fossiler Energieträger wie Erdgas und Heizöl deutlich zu reduzieren. Die in den Netzen verteilte Wärme kann aus zukunftsfähigen Quellen stammen, etwa aus Großwärmepumpen, Geothermie, industrieller Abwärme, Müllverbrennung oder – zur Deckung von Spitzenlasten – aus der Verbrennung von Waldrestholz oder künftig Wasserstoff. Auch Solarthermieanlagen können Wärme in großem Maßstab erzeugen und in Langzeitwärmespeichern bis zur Heizsaison vorhalten.

Wärmenetze gibt es in sehr unterschiedlichen Größenordnungen: von kleinen Dorf- oder Quartiersnetzen mit wenigen hundert Metern Leitungslänge bis hin zu städtischen Großnetzen wie in Berlin, wo rund 2.000 Kilometer Leitungen verlegt sind. Laut Langfristszenarien des Fraunhofer ISI (2024) wird sich der Anteil der Haushalte, die über Wärmenetze versorgt werden, in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich auf etwa 20 bis 25 % verdoppeln.