Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups
Grüne Start-ups spielen eine zentrale Rolle als Innovationstreiber für die Transformation zur Green Economy.
Erstmals konnte das Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups systematisch erhoben werden: Besonders wirkungs- und wachstumsorientierte grüne Start-ups haben das Potenzial, durchschnittlich 30.000 Tonnen CO2e Emissionen pro Jahr zu reduzieren.
Benchmarking für Nachhaltigkeit
Für bewusst in grüne Themen investierende Kapitalgeber und Gründungsfördernde sind transparente Nachhaltigkeitsinformationen der Start-ups ein wesentliches Entscheidungskriterium für ihr Engagement.
Dabei geht es neben Informationen über Nachhaltigkeitsrisiken (vgl. ESG) vor allem um die Bewertung des positiven Impacts, den grüne Start-ups anstoßen und leisten können. Ein wichtiger Indikator für die Bewertung von Impact ist das Klimaschutzpotenzial der Produkte und Dienstleistungen grüner Start-ups.
Erstmals gibt es systematisch erhobene Zahlen zum Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups, die als Benchmarking dienen können.
Impact: Klimaschutzpotenzial transformationsorientierter grüner Start-ups
Mit dem GHG & Impact Estimator führen Start-ups ein wissenschaftlich basiertes Assessment durch und quantifizieren das Klimaschutzpotenzial ihrer Produkte und Dienstleistungen. Das ermittelte Klimaschutzpotenzial untersuchter grüner Start-ups reicht von etwas über 100 Tonnen bis zu weit über 100.000 Tonnen reduzierter THG-Emissionen pro Jahr.
Vor allem grüne Start-ups, deren Innovation die Reduktion von Treibhausgasemissionen in besonders klimaschädlichen Branchen adressieren, zeigen ein besonders hohes Klimaschutzpotenzial. So erreicht ein Start-up mit einer neuen Technologie für die Wasseraufbereitung in der Betonindustrie ein jährliches Klimaschutzpotenzial von ca. 160.000 Tonnen CO2e.
Ökologische Beiträge sind vielfältig
Nicht alle positiven ökologischen Wirkungen können sinnvoll mit dem Indikator „reduzierte CO2e-Emissionen“ gemessen werden. Grüne Start-ups, die vorwiegend in anderen Umweltbereichen wirken, wie z. B. in der Steigerung der Biodiversität, können daher ein hohes Umweltschutzpotenzial bei gleichzeitig geringerem Klimaschutzpotenzial haben.
Für sogenannte transformationsorientierte grüne Startups, die besonders wirkungs- sowie wachstumsorientiert sind, kann von einem durchschnittlichen Klimaschutzpotenzial von 30.000 Tonnen CO2e ausgegangen werden.
- Große Spannweite der individuellen Klimaschutzpotenziale einzelner Start-ups.
- Die meisten grünen Start-ups erreichen ein Klimaschutzpotenzial zwischen 5.000 und 50.000 Tonnen reduzierter CO2e-Emissionen pro Jahr.
- Für transformationsorientierte grüne Start-ups kann von einem durchschnittlichen Klimaschutzpotenzial von 30.000 Tonnen CO2e ausgegangen werden.
- Grüne Start-ups leisten eine Vielzahl weiterer positiver Umweltwirkungen, die nicht alle mit dem Indikator „reduzierte CO2e-Emissionen“ bewertet werden können.
Methodik
Der GHG & Impact Estimator wurde im Rahmen des von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts Score4Impact entwickelt. Das digitale Tool dient zur Quantifizierung des Klimaschutzpotenzials grüner Innovationen.
Start-ups führen ein wissenschaftlich basiertes Self Assessment mit umfangreichen Hilfestellungen durch und schätzen so ihren geplanten Klimaschutzbeitrag für die nächsten fünf Jahre.
Wieviel CO2 wird reduziert?
Im Fokus steht, wie viele Treibhausgase durch ein Produkt oder eine Dienstleistung eines grünen Start-ups gegenüber einer Standardlösung auf dem Markt reduziert werden können. Grundlegend dafür ist die Annahme, dass innovative Lösungen von Start-ups die bestehenden, weniger klimafreundlichen Produkte oder Dienstleistungen ersetzen.
Fairer und transparenter Vergleich
Mit dem GHG & Impact Estimator wird ein fairer und transparenter Vergleich zwischen der Start-up-Lösung und dem konventionellen Referenzprodukt durchgeführt.
Der Fokus liegt dabei ausschließlich auf den wesentlichen emissionsrelevanten Unterschieden. Es wird keine detaillierte und vollumfängliche Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment, LCA) durchgeführt.
Das Klimaschutzpotenzial
Der quantifizierte Emissionsunterschied wird anschließend mit einer Umsatzprognose des Start-ups verrechnet und ein jährliches durchschnittliches Klimaschutzpotenzial ermittelt. Dieses Klimaschutzpotenzial spiegelt die mögliche erzielbare Wirkung des Start-ups bei erfolgreichem Markteintritt wider. Alle Annahmen und Limitierungen werden transparent dokumentiert. Die Methodik des GHG & Impact Estimators basiert auf internationalen Best Practices der zukunftsbezogenen Wirkungsbewertung, einschließlich des Impact Management Projects und Project Frame.
DOWNLOAD: Facts & Figures: Klimaschutzpotenzial grüner Start-ups