Gutachten: Digitale Infrastruktur zukunftsfähig gestalten
Digitale Infrastruktur in Deutschland unter der Lupe: Die Digitalisierung wächst exponentiell – und mit ihr der Energiebedarf digitaler Infrastrukturen. Rechenzentren zählen bereits heute zu den energieintensivsten Branchen in Deutschland. Ohne gezielte Maßnahmen könnte sich ihr Stromverbrauch bis 2045 vervierfachen. Doch wie kann dieser Ausbau mit den Zielen der Energiewende vereinbart werden?
Gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), IER der Universität Stuttgart, SDIA, EY Law, Fraunhofer ISI und BBH-Gruppe hat Borderstep im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die aktuelle und zukünftige Marktentwicklung der Rechenzentrumsbranche untersucht.
Digitale Infrastruktur kann zur Energiewende beitragen
Das Gutachten Stand und Entwicklung des Rechenzentrumsstandorts Deutschland zeigt: Deutschland kann seine digitale Infrastruktur so weiterentwickeln, dass sie nicht nur wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleibt, sondern auch zur Energiewende beiträgt.
Die Digitalisierung und vor allem der KI-Boom treiben das Wachstum der Rechenzentren. Einzelne Großrechenzentren haben den Stromverbrauch einer Großstadt. Eine intelligente Einbindung dieser digitalen Infrastrukturen in die Energienetze bietet große Chancen sowohl für die Digitalwirtschaft als auch für eine nachhaltige Energiewirtschaft. (Dr. Ralph Hintemann, Senior Researcher am Borderstep Institut)
Drei zentrale Handlungsfelder für eine zukunftsfähige Strategie:
- Dezentrale Rechenzentrumsansiedlung: Der Ausbau sollte gezielt in Regionen mit hoher erneuerbarer Stromproduktion erfolgen, um Netzbelastungen zu minimieren.
- Bessere Netzintegration: Rechenzentren können zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen, etwa durch Abwärmenutzung und Speicherkapazitäten.
- Politische Steuerung und Anreize: Regulierung und gezielte Förderung müssen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit vereinen.
Gutachten zeigt: Jetzt handeln!
Deutschland hat die Chance, sich als führender Standort für energieeffiziente und klimafreundliche Rechenzentren zu etablieren. Dafür braucht es eine klare Strategie und konsequente Maßnahmen.
Die Mega-Rechenzentren der Zukunft müssen so geplant und gebaut werden, dass sie zum einen das Stromnetz stützen und zum anderen ihre Abwärme genutzt werden kann. Damit wird sowohl die Digitalwirtschaft als auch eine nachhaltige Energiewirtschaft gefördert. (Simon Hinterholzer, Researcher am Borderstep Institut)
Das vollständige Gutachten gibt es hier.